Labels vermelden Erfolge gegen Raubkopierer in Österreich

Acht Monate nach dem Start der österreichischen „Aktion scharf“ gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet hat ein deutlicher Rückgang von illegalem Filesharing festgestellt werden können. Dies meldete der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, IFPI. Seit Oktober 2004 konnte laut der IFPI, die heute eine Zwischenbilanz der Aktion zog, bei den unter 20-Jährigen ein Rückgang des Filesharings von über 40 Prozent festgestellt werden.

Gegen Personen, die im Internet eine größere Anzahl von Musikfiles verbreitet haben, wurden über 200 Verfahren eingeleitet. 120 Fälle konnten mit außergerichtlichen Einigungen beigelegt werden. Die betreffenden Personen verpflichteten sich zur Löschung der illegalen Musikdateien, zur Unterlassung der weiteren Verbreitung von Musik und zur Zahlung von Kosten- und Schadenersatz bis zu 5500 Euro.

Positiv wirkte sich die Aktion scharf auf die legalen Musikangebote im Internet aus. Laut der IFPI verlagert sich der Musikkonsum im Internet von den illegalen Tauschbörsen hin zu legalen Angeboten. Im ersten Quartal des Jahres hat sich die Anzahl der User von Downloadshops im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Nach vorsichtigen Marktschätzungen werden in Österreich im ersten Halbjahr 2005 über 600.000 Musiktitel online verkauft. Als Reaktion auf das wachsende Marktsegment werden die Titeldownloads bereits bei der wöchentlichen Erstellung der Austria Top 40 Verkaufscharts berücksichtigt.

Neben der Verfolgung und Verurteilung von Rechtsverletzungen ist ein weiteres wichtiges Ziel der „Aktion scharf“ die Aufklärung und Information der Web-Nutzer über den Rechtsbruch beim illegalen Tausch von Musik. Hier konnte die IFPI bereits im Januar dieses Jahres Erfolge vermelden, denn laut einer GfK-Umfrage wussten bereits da 90 Prozent der unter 30-jährigen ÖsterreicherInnen, dass Filesharing illegal ist. Für den kommenden Herbst ist ein weiterer Schwerpunkt mit Information und Aufklärung geplant.

ZDNet.de Redaktion

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