Wie Apple-CEO Steve Jobs im Rahmen seiner Keynote auf der Worldwide Developer Conference bekannt gab, soll eine als „Rosetta“ bezeichnete Emulationssoftware die Ausführung von Power PC-Software auf Intel-Chips ermöglichen. Experten äußern sich jedoch skeptisch über die Performance.
Rosetta wurde von Transitive entwickelt, einem Startup aus dem Silicon Valley. „Wir haben seit einiger Zeit eine Verbindung mit ihnen“, so Transitive-CEO Bob Wiederhold über die Geschäftsbeziehungen zu Apple. Die Emulationssoftware ist für die Transformation der Power PC-Instruktionen in x86-Befehle zuständig.
Während seiner Keynote führte Steve Jobs die Power PC-Versionen von Photoshop, Word und Excel mittels Rosetta unter der x86-Version von Mac OS X aus. Der Apple-CEO sagte während seiner Präsentation, die Software laufe „ziemlich schnell“, wobei diese Aussage wohl nicht als objektiver Benchmark herangezogen werden kann. Zum Einsatz kam ein Pentium 4 mit 3,6 GHz und 2 GByte Hauptspeicher.
Trotzdem befürchten Experten Probleme mit der Performance. „Die Geschichte zeigt, dass Binärübersetzung im Prinzip nicht funktioniert“, so Illuminata-Analyst Gordon Haff. Es könne zwar sein, dass dies irgendwann der Fall sei, bislang seien aber alle Versuche in diese Richtung gescheitert. Auch Nathan Brookwood von Insight 64 zeigt sich anhand der Erfahrungen wenig euphorisch über die zu erwartende Performance: „Alle haben behauptet, es seien 50 oder 60 Prozent, tatsächlich waren es 30 oder 40 Prozent.“
Prminente Beispiele für die mangelhafte Performance von Emulationssoftware sind Digital Equipment, die mittels „FX32“ den Alpha-Chip mit x86-Software füttern wollten, und Intel, die ähnliches beim Itanium versucht haben. Während bislang letztendlich keine verlässlichen Aussagen über die Performance gemacht werden können ist bereits klar, dass Rosetta kein Allheilmittel für die Portierungsproblematik sein wird. So macht Apple bereits in der Dokumentation deutlich, dass die Emulationssoftware für Anwendungen ausgelegt sei, die auch auf einem G3-Prozessor laufen.
Programme, die den Altivec-Befehlssatz nutzen, können demnach ebenso wenig emuliert werden wie Anwendungen für Mac OS X 8 und 9. Auch Kernel-Erweiterungen und davon abhängige Software werden den Weg zu x86 wohl nicht mitgehen.
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