Nokia-Chef Jorma Ollila ändert seine Vertriebsstrategie. Nach Informationen der WirtschaftsWoche, soll der Verkauf von Handys an Endkunden über Internet und große Fachmarktketten wie Media Markt verstärkt werden. Grund dafür ist der zunehmende Preisdruck der Netzbetreiber. Besonders die neuen hochwertigen Multimedia-Smartphones will Ollila verstärkt über diese Vertriebswege absetzen. „Außer den Mobilfunkbetreibern sind neue Vertriebskanäle wie etwa das Internet, unabhängige Reseller wie Carphone Warehouse oder Fachmärkte wie Media Markt wichtig für uns“, bestätigte Jonas Geust, weltweit verantwortlich für das Nokia-Musikgeschäft, der WirtschaftsWoche.
Die Hauptzielgruppe für die neuen Smartphones „sind junge Leute, die sehr technikaffin sind. Und die kaufen vor allem online“, so Geust. Nokia will allein in diesem Jahr 40 neue Modelle präsentieren. Das Unternehmen hofft, durch die Vertriebsoffensive den sinkenden Marktanteil wieder steigern zu können. Nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Gartner erreichte Nokia im ersten Quartal 2005 nur noch einen Anteil von 30,4 Prozent am weltweiten Mobiltelefonmarkt. Im Quartal zuvor hatte der weltgrößte Handyherstel-ler noch einen Anteil von 33 Prozent erzielt. Zudem will Nokia durch den neuen Vertrieb seine Erlöse steigern. Denn der Preisdruck der Handynetzbetreiber steigt weiter. So hat laut WirtschaftsWoche etwa T-Mobile den Etat für den Ankauf von Mobiltelefonen im ersten Quartal um 20 Prozent gekürzt.
„Wir haben mit dem Vertrieb verabredet, in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro bei den Endgeräten einzu-sparen“, bestätigte Ulli Gritzuhn, Marketingvorstand von T-Mobile International. Um die Kürzungen durchzusetzen, hat T-Mobile für den Einkauf einfacher Handys erstmals eine Internetauktion veranstaltet, an der sich alle großen Mobiltelefonhersteller beteiligten. Die Gewinner haben, so Gritzuhn, „beachtliche Preisnachlässe eingeräumt“.
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