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3G bringt neue Gründerwelle bei virtuellen Netzbetreibern

Mobilfunktechniken der neuesten Generation (3G) werden eine neue Welle an virtuellen Netzbetreibern (MVNOs – Mobile Virtual Network Operators) hervorbringen. UMTS und Co. würden den virtuellen Betreibern eine Fülle von Möglichkeiten bieten, mit denen sie neue Kunden nicht nur über niedrige Preise ködern können, heißt es in einem Bericht des britischen Marktforschungsinstitutes Analysys.

MVNOs verfügen über kein eigenes Netz bzw. keine eigene Mobilfunklizenz und mieten die benötigten Kapazitäten von Mobilfunkbetreibern. Derzeit gibt es nach den Erhebungen von Analysys in Westeuropa über 100 MVNOs und über 25 in den USA, die bereits tätig bzw. kurz vor dem Launch sind. Bekannte Namen sind unter anderem Tchibo in Deutschland oder Virgin Mobile in Großbritannien. Die MVNOs hätten jetzt eine Marktmacht erreicht, die nicht ignoriert werden könne, erklärte Mark Heath, Co-Autor der Analysys-Studie.

„In Dänemark erreichen die virtuellen Netzbetreiber bereits ein Viertel aller Handykunden. In Großbritannien hat Virgin Mobile T-Mobile, seinen Host-Operator, beim Marktanteil vom letzten auf den ersten Platz gebracht. In den USA nutzen 15 MVNOs das Netz von Sprint“, sagte Heath. Wegen der Kapazitätsbeschränkungen bei 2/2.5G-Netzwerken haben sich die MVNOs bisher vor allem aber darauf konzentriert, günstige Preise anzubieten bei gleichzeitig teilweise stark eingeschränkten Funktionalitäten. 3G-Netze sollten die Möglichkeiten der virtuellen Betreiber in Zukunft dagegen in Richtung Multimedia und Downloads ausweiten. Eine Reihe von neuen MVNOs steht denn auch vor der Tür. „Universal Musik, der TV-Sender Channel M6 und der Radiosender NRJ wollen alle in Frankreich in das Geschäft einsteigen. Disneys Sportsender ESPN wiederum plant ein MVNO-Service in den USA“, sagte Alastair Brydon, ebenfalls ein Co-Autor des Berichtes.

Die Studie zeigt, dass auch die Host-Operators von der Gründerwelle bei MVNOs profitieren. „Einen virtuellen Netzbetreiber aufzunehmen kann für Mobilfunkbetreiber, die neu auf dem 3G-Markt sind, eine gute Strategie sein, um schnell profitabel zu werden und dabei hohe Kundengewinnungskosten zu vermeiden“, erklärte Brydon. Mobilfunkbetreiber würden sich in der Situation wieder finden, dass sie nicht nur um die Gunst ihrer Kunden, sondern auch um die Gunst der MVNOs kämpfen müssen, die ihnen Millionen von Nutzern bringen. Darüber hinaus könnten die Provider, indem sie MVNOs an Bord nehmen, ihre 3G-Kapazitäten besser ausnutzen.

ZDNet.de Redaktion

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