Das Revival des E-Commerce

ZDNet: Sie sind seit September Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Hybris GmbH. Was haben Sie seit Ihrem Amtsantritt bei Hybris verändert?

Lüdi: Die Basis war ja bereits da, das war auch die Voraussetzung, dass ich dazu gestoßen bin. Das Team war beispielsweise ohne Wechsel acht Jahre zusammen und hat Erfahrung mit über 1000 Kunden. Ich musste also nicht viel tun… ich habe nur Pricing und Bundling angepasst, habe die PR neu strukturiert – wir waren zu unbekannt und machen nun mehr Lärm -, haben den Vertrieb verändert, die Produkte an unsere Strategie angepasst – unsere Kernapplikation ist PIM plus die Ausgabemedien – und schließlich das Partnerprogramm ausgebaut und internationalisiert.

ZDNet: Wo wird sich Hybris unter Ihrer Führung hinbewegen? Sie haben Reporting angeführt, ihre Integrationsplattform vorgestellt, das On Demand-Modell angesprochen, …

Lüdi: Wir wandern vom Front- in das Backenend. Ursprünglich kommen wir vom ‚einfachen‘ B2B und B2C, aber mit wachsender Komplexität der Aufgaben wird es notwendig, eine extrem flexible Datenhaltung anzubieten. Bechtle etwa verfügt über mehr als 800.000 Produkte. Die zugehörigen Daten und Bilder aus den vielen unterschiedlichen Quellen, aber auch die unterschiedlichen Sprachen, in denen sie angepriesen werden, werden von uns gesammelt. Unser System ist mittlerweile die einzige zentrale Anlaufstelle und wird von Bechtle als Basis für alle Ausgabemedium genutzt. Bechtle brauchte früher viele Wochen für einen neuen Katalog, heute viel weniger. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass uns im Bereich des E-Commerce keiner das Wasser reichen kann. Darin haben wir mit den komplexesten Sachen Erfahrung.

ZDNet: E-Commerce befindet sich im Aufwind, nach Ihren Aussagen auch Hybris. Wann werden Sie an die Börse gehen?

Lüdi: Wir werden jetzt erstmal erfolgreich wachsen und dann sehen, was auf uns zukommt. Natürlich stellt sich die Frage, wie man das Wachstum finanzieren kann. Da gibt es aber mehr Möglichkeiten, als an die Börse zu gehen.