Wer sich professionell oder privat für digitale Spiegelreflexkameras (SLR) interessiert, wird heute schon für etwa 700 Euro fündig: Zu diesem Preis gibt es Geräte mit wechselbaren Objektiven, extrem langen und kurzen Belichtungszeiten, einstellbarer Lichtempfindlichkeit und vielen weiteren Features. Zu diesen Kameras zählen die Nikon D70 und die Canon EOS 350D.
Die beiden Geräte haben viele Eckdaten gemeinsam, doch in einem zentralen Punkt unterscheiden sie sich: in der Auflösung. Die Nikon-Kamera schafft Bilder mit 6,1 Millionen Bildpunkten, die ganz neue Canon 350D hat einen CMOS-Chip mit 8 Millionen Bildpunkten. Alle beide bieten drei abgestufte Auflösungen an. Die jeweils größte beträgt 3456 mal 2304 (Canon) beziehungsweise 3008 mal 2000 Pixel (Nikon).
Zusätzlich zur Bildgröße kann die Kompression eingestellt werden. Beide Hersteller verwenden ein proprietäres Rohdatenformat, Canon bietet zusätzlich JPEG, Nikon rechnet die Rohdaten je nach Einstellung ins JPEG- oder TIFF-Format um. Die Farbtiefe von 24 Bit bei JPEG ist im Rohdatenformat allerdings höher – 36 Bit bei der Canon, 48 Bit bei Nikon.
Beide Kameras stehen in der reinen Gehäuseversion im Preisduell. Zahlreiche Objektive der Hersteller können angeschlossen werden. Für den Einstieg bieten sich natürlich auch Kit-Versionen inklusive Objektiv an. Die Lichtempfindlichkeit der Kameras ist bis 1000 ISO einstellbar, bei Nikon ab 200, bei Canon ab 100 ISO. Die Nikon kann dagegen bei der kürzestmöglichen Verschlusszeit punkten, die 1/8000 einer Sekunde beträgt. Langzeitbelichtungen sind mit jeweils bis zu 30 Sekunden Dauer möglich: Als Beispiel für diese Funktion können die Sternenhimmel-Aufnahmen aus den Dolomiten von Giuseppe Menardi (mit einer Canon EOS D60) dienen.
Beide Kameras besitzen sowohl einen eingebauten Blitz als auch einen Standard-Schuh für den Anschluss eines externen Blitzes. Beide sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet. Gewogen werden sie von den Herstellern aber ohne Akku, und hier kann sich Canon noch einmal an die Spitze setzen, mit nur 485 Gramm gegenüber den 595 Gramm der Nikon D70. Die EOS 350D ist zudem kompakter.
Die Canon EOS 350D kostet aktuell 714 Euro bei redcoon.de und ist damit etwas teurer als die Nikon D70, die bei eg-electronics.de 648 Euro kostet. Auflösung und Gewicht sprechen für die Canon; Nikon bietet dagegen die größere Farbtiefe beim Rohdaten-Format und kürzere Verschlusszeiten. Eventuell wird eines der zahlreichen Spezial-Features wie Serienbild-Funktion, die Zahl der Messpunkte für den Autofokus oder der Weißabgleich-Modus eine Kaufentscheidung beeinflussen können. Wer schon Objektive eines Herstellers besitzt, wird nur ungern die Marke wechseln. Neueinsteiger machen mit keinem von beiden Geräten etwas falsch, aber im Zweifel sollte man die Canon 350D vor allem wegen des niedrigeren Gewichts vorziehen.
Die genannten Preise wurden am 13. Juni 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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