Sun Microsystems will heute große Teile der Open Source-Version seines Betriebssystems Solaris zur Verfügung stellen und damit gegenüber Rivalen wie Red Hat, IBM und Microsoft wieder an Bedeutung gewinnen. „Die Arbeit hinter der Firewall wird langsam auch vor der Firewall stattfinden“, bringt Tom Goguen von Sun die Absichten des Unternehmens auf den Punkt.
Solaris wurde im Zuge des Dot Com-Booms Ende der Neunziger bekannt, hat mit dem Aufstieg des Open Source-Systems Linux aber deutlich an Bedeutung verloren. Mit der als „Opensolaris“ bezeichneten quelloffenen Version will Sun den Stellenwert der Unix-Variante von allem bei Entwicklern wieder steigern.
Dies dürfte jedoch keine einfache Aufgabe sein, da sich um Linux eine lebhafte Community geschart hat, die auch von Branchenschwergewichten wie IBM unterstützt wird. Auf der anderen Seite steht der Konkurrent Microsoft, dessen Server-Plattform sich zunehmender Beliebtheit erfreut.
Eigentlich sollte Opensolaris schon 2004 erscheinen, bislang wurde aber erst das Performance-Analyse-Tool „Dtrace“ zur Verfügung gestellt. Doch auch heute soll das quelloffene System nicht komplett erscheinen. Die fünf Millionen Zeilen Source Code sollen den Kernel und die Netzwerk-Komponenten umfassen, die Tools für Installation und Administration würden derzeit noch auf mögliche Urheberrechtsverletzungen überprüft und sollen erst später kommen.
Opensolaris wird nicht wie Linux unter der GPL zur Verfügung gestellt, sondern unter der „Community Development and Distribution License“ (CDDL). Diese sieht vor, dass Teile des Quellcodes auch in proprietäre Software einfließen können. Laut Sun ist in der CDDL zudem die Nutzung von rund 1700 Patenten enthalten.
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