Der deutschen Automobilbranche helfen nur Innovationen

Wie sieht die Zukunft der Automobilbranche aus? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt des 6. Jahrestreffens der Automobil Supplier am 14. Juni in Bonn. ZDNet war dabei.

Zu Beginn des machte Lothar Späth in einem mit großem Beifall aufgenommenen Beitrag deutlich, dass Hoffnungen auf neue politische Rahmenbedingungen in eine Sackgasse Münden müssen. Im Zeichen einer fortschreitenden Globalisierung, einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft und den stärker werdenden Preisdruck seien die Spielräume der jeweiligen Regierung äußerst gering. Anschaulich legte Späth dar, dass nur Innovationen dabei helfen können, den Vorsprung Deutschlands im Automobilbau aufrecht zu erhalten.

Neben der IT als Treibmittel für die Automobilbranche, bleibt der Motor als Nabel bestehen. Christoph Huß, Leiter Wissenschafts- und Verkehrspolitik der BMW Group, stellte seine Vision in Sachen zukünftige Antriebstechnologien vor. Wasserstoff wird hier bereits in einigen Jahren die bisherigen Treibstoffe wie Benzin und Diesel ablösen. Diese Energiequelle zeichnet sich besonders durch eine sehr niedrigere Umweltbelastung sowie die sichere und günstige Lagerung aus. Hybride Motoren werden deshalb auch in Deutschland schon bald in Serienproduktion gehen.

Die Automobilbranche wird im Innern durch eine starke Logistikkette zusammen gehalten. Sie besteht aus Aufträgen, Lieferscheinen und Rechnungen zwischen den verschiedenen Stufen der Zulieferer. Stefan Tittel, Managing Director von Indatex, stellte für eine optimierte elektronische Kommunikation die neue Community EDI2all vor: Jeder neue Teilnehmer, der sich hier anmeldet, erhält Zugang zu EDI-Anbindungen von ca. 30.000 Geschäftspartnern, die in der Business Integration Platform B.I.P. gespeichert sind. Wer nun bei EDI2all eine bestimmte Anzahl intern entwickelter Schnittstellen einbringt, erhält dafür eine entsprechende Menge neuer Anbindungen. Damit werden die technischen Entwicklungskosten und der interne Verwaltungsaufwand erheblich gesenkt.

Ein weiteres Thema des 6. Jahrestreffens war die Produktionsoptimierung durch ein ganzheitliches Variantenmanagement. Dr. Klaus Alders, Leiter dieses Bereiches bei der Audi AG, gab anschauliche Beispiele, wie sich die Eliminierung unrentabler Produktreihen auf die gesamte Kostenstruktur auswirkt. Gleichzeitig darf selbstverständlich der Blick auf die langfristige Strategie – das heißt die Ansprüche der breiten Zielgruppe – nicht vernachlässigt werden. Eine intelligente Lösung zeichnet sich also nicht durch eine rein zahlenorientierte Planung aus, sondern durch eine emotionale und finanzielle Bewertung der Fakten.

Zum Abschluss sprach Hans-Dietrich Genscher zum Thema Globalisierung.
Sein Fazit: „Die veränderte, globale Welt ist längst Realität und muss als Wettbewerber wahrgenommen werden.“ Aus diesem Grund ist handeln wichtiger als abwarten: Durch die Nutzung neuer Technologien, die aktive Mitgestaltung und den grundlegenden Optimismus kann die Wirtschaft belebt werden.

ZDNet.de Redaktion

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