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Ballmer im Interview: Microsofts Musterknabe bleibt Optimist

CNET: Aber um das Schwungrad in Bewegung zu setzen, sind Sie von der Begeisterungsfähigkeit der Verbraucher abhängig?

Ballmer: Nehmen Sie Windows XP oder jedes andere bedeutende Windows-Phänomen: Der erste wichtige Schritt bestand immer darin, alle Endverbraucher-PCs mit dieser Windows-Version auszustatten und ich glaube nicht, dass es bei Longhorn anders sein wird.

CNET: Hat Microsoft die Art und Weise des Software-Vertriebs verändert? Verwenden Sie weniger Zeit darauf Leistungsmerkmale hervorzuheben?

Ballmer: Es ist bestimmt nicht unsere Masche, über unsere Produkte und deren Leistungsmerkmale zu sprechen. In unserem Fall muss man in der Lage sein zu sagen: Hier ist das übergeordnete Framework, und wenn Sie tiefer in Aspekte wie Sicherheit, zuverlässiges Computing oder Infrastruktur vordringen möchten, können wir das tun. Genau das habe ich auf der Tech Ed getan, und kein anderes Unternehmen kann sich das erlauben: sich vor 11.000 IT-Fachleuten hinzustellen und zu sagen, wir verfügen über die integrierten Produkte, damit ihr eure Arbeit gut erledigen könnt. Jemand musste das tun und als Ranghöchster bei diesem Spektakel war ich dafür zuständig. Aber ich spreche mit Ihnen auch gern über Active Directory oder jedes andere Produkt. Das muss man in einer Verkaufssituation auch tun. Wir müssen auf jeder Ebene konkurrenzfähig sein.

CNET: Sie haben sich vor kurzem mit Matthew Szulik (CEO von Red Hat) getroffen…

Ballmer: So war es jedenfalls auf CNET zu lesen… Ich werde keinen Kommentar dazu abgeben.

» Wir gehen jeden Tag zur Arbeit und wir konkurrieren mit Produkten, nicht mit Bewegungen. «

CNET: Sie wollen uns also nicht verraten, ob Sie sich tatsächlich mit ihm getroffen haben. Sollte dem aber so sein, deutet das nicht auf eine Veränderung des Standpunkts von Microsoft gegenüber Red Hat und Linux hin?

Ballmer: Kein Kommentar zu einem eventuellen Treffen mit Matthew Szulik oder jemand anderem von Red Hat. Wenn Sie meinen allgemeinen Standpunkt hören möchten, dann werde ich Ihnen diesen gern erläutern: Wir gehen jeden Tag zur Arbeit und wir konkurrieren mit Produkten, nicht mit Bewegungen. Einige Produkte mit denen wir konkurrieren, sind eben Open Source-Produkte. Jeden Tag versuchen wie aufs Neue Innovationen zu entwickeln, die zu besseren Funktionalitäten führen. Wir versuchen auch bei den Gesamtbetriebskosten mitzuhalten, ungeachtet der Tatsache, dass Open Source-Produkte kostenlos erhältlich sind. Jeden Tag müssen wir kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen.

Es gibt ein bestimmtes Interesse bei einigen unserer Kunden und dadurch wird Druck auf uns ausgeübt, sowohl den Wettbewerbsaspekt als auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu berücksichtigen. In diesem Bereich haben wir nicht viel getan, obwohl wir bereits gewisse Schritte unternommen haben und weiter daran arbeiten werden. Es ist dumm sich Gesprächen zu verweigern, in denen es neben dem Wettbewerb auch um Zusammenarbeit geht. Der Wettbewerb mit Open-Source-Produkten ist zwar ein wenig anders, aber dem Konkurrenzkampf mit etablierten kommerziellen Konkurrenten doch ähnlicher als wir noch vor drei Jahren gedacht hätten.

Das ist unser erster Mitbewerber, der geringere Anschaffungskosten vorweisen kann als wir. In der Regel können wir einfach darauf hinweisen, dass wir billiger und besser sind. Oracle? Wir sind billiger und besser. Websphere? Wir sind billiger und besser. In diesem speziellen Fall halten wir eben „geringere Gesamtbetriebskosten und bessere Qualität“ dagegen.

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ZDNet.de Redaktion

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