Ein internationales Konsortium aus indischen und US-amerikanischen Unternehmen will zusammen mit der Weltbank tausende indische Dörfer mit Internetanschlüssen ausstatten. Im Rahmen des geplanten Projektes sollen in rund 5000 Dörfern auf dem Subkontinent Internet-Zentren oder -Läden entstehen, berichtet die „New York Times“. Ziel der Initiative ist es demnach, der Landbevölkerung Zugang zu Services wie E-Government, Online-Banking oder zu Bildungsangeboten zu verschaffen.
Das Projekt startet mit technischen Tests in vier Dörfern. Diese Tests sollen später auf 20 Dörfer ausgeweitet werden. Die geplanten Zentren werden entweder über herkömmliche Leitungen oder Satellitenverbindungen mit dem World Wide Web verbunden. In jedem der Zentren sollen fünf bis zehn so genannte „Thin Clients“ zur Verfügung stehen. „Thin Clients“ sind Netzwerkcomputer, deren Hardware-Ausstattung in der Regel auf die Ein- und Ausgabefunktion beschränkt ist und die sehr viel billiger als normale PCs sind.
Der indische Bundesstaat Karnataka wird die Initiative fördern. Im Rahmen des Projektes soll unter anderem Geld für ein entsprechendes Internettraining der Bevölkerung fließen. Die Weltbank wird die Initiative voraussichtlich erst nach den ersten erfolgreichen Tests finanziell unterstützen. Zuvor agiert sie als einfacher Partner. An dem Projekt sind außerdem der indische ISP Comat Technologies, die zweitgrößte indische Bank ICICI sowie der kalifornische PC-Ausrüster Wyse Technology beteiligt.
Bisherige Versuche, den „Digital Divide“ im aufstrebenden Indien zu überbrücken, sind gescheitert. Zum Jahresbeginn konnte der bevölkerungsreiche Staat (rund eine Milliarde Einwohner) nach Berechnungen von Gartner gerade auf 470.000 Breitbandverbindungen verweisen. Das vor allem im Hightech-Bereich konkurrierende China (1,3 Milliarden Einwohner) kam dagegen bereits etwa auf 21,4 Millionen der Highspeed-Anschlüsse.
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