Der als Etisalat bekannte arabische Telekomkonzern Emirates Telecommunications setzt seinen internationalen Expansionskurs fort und steigt bei Pakistan Telecom ein. Für die 26 Prozent der Anteile an dem Staatskonzern legt der Telko aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 2,6 Milliarden Dollar auf den Tisch, berichtet das „Wall Street Journal“. Mit ihrem Angebot überflügelten die Araber ihre mitbietende Konkurrenz aus China und Singapur bei Weitem. China Mobile hatte 1,4 Milliarden Dollar, Singapore Telecommunications 1,17 Milliarden Dollar geboten.
Bereits heute wird die pakistanische Regierung aller Voraussicht nach den bisher größten Privatisierungsdeal der Landesgeschichte abnicken. Pakistan bleibt aber mit 62 Prozent der Anteile Mehrheitseigner. Der milliardenschwere Deal soll laut WSJ den Weg für weitere Verkäufe von Staatseigentum ebnen. Vor fünf Jahren hatte die Regierung unter Präsident Pervez Musharraf einen Privatisierungskurs angeschoben. In diesem Jahr sollen der Staatskasse aus Privatisierungen zwischen acht und zehn Milliarden Dollar zufließen.
Pakistan Telecom ist mit rund fünf Mio. Festnetzanschlüssen der größte Telekombetreiber des Landes. Der Konzern ist auch im Mobilfunk- und im Internet-Servicegeschäft aktiv und beschäftigt insgesamt 65.000 Menschen. Im Zusammenhang mit der geplanten Privatisierung war es zu Streiks Tausender Mitarbeiter und zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften des Landes gekommen.
Etisalat, ebenfalls mehrheitlich im Staatsbesitz, will durch den Zukauf unter anderem von dem hohen Gesprächsvolumen zwischen den beiden Ländern profitieren. Viele Pakistaner arbeiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Darüber hinaus stammen viele Etisalat-Manager selbst aus Pakistan und sind bestens mit dem Markt vertraut.
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