Geht es nach einer Forschungsarbeit der Gartner-Analysten John Pescatore und John Girard, müssen sich Unternehmen über eine Epidemie von Smartphone-Viren in nächster Zeit keine Gedanken machen. Erst Ende 2007 sei eine breit angelegte Infektion zu erwarten. Die schlechte Nachricht in diesem Zusammenhang: Wenn es dann soweit ist, werde auch Antiviren-Software keinen Schutz mehr bieten.
Die Analysten haben untersucht, wie sich Unternehmen auf die wachsende Bedrohung durch Schädlinge für Smartphones vorbereiten sollen. Bislang seien für eine Epidemie entgegen aller Spekulationen einfach noch nicht die notwendigen Grundlagen geschaffen.
So müssten die multifunktionalen Telefone einen Marktanteil von 30 Prozent erreichen, was nach Einschätzung der Analysten aber nicht vor Ende 2007 der Fall sein wird, und die Nutzer müssten regelmäßig ausführbare Dateien austauschen.
Warren Chaisatien von IDC Australia schließt sich im Prinzip dieser Meinung an, prognostiziert eine Epidemie aber erst für Anfang 2008. Verschiedene Analysten sind sich darüber einig, dass der von Desktop-Lösungen bekannte Signatur-basierte Ansatz zur Virenbekämpfung bei mobilen Geräten nicht ausreichend ist.
Prescatore und Girard schreiben, dass die gefährlichsten Schädlinge auf diese Weise nicht an der Verbreitung gehindert werden könnten. James Turner von Frost & Sullivan Australia sagte, man sei jetzt an einem Punkt angekommen, an dem Signatur-basierte Tools nicht mehr ausreichend seien.
Die Gartner-Analysten machen sich zudem für eine veränderte Herangehensweise stark. „Die mobile Welt solle nicht die Fehler der PC-Welt wiederholen. Schutzmassnahmen sollten zuerst auf Netzwerkebene eingerichtet werden, die Endgeräte sollten das letzte Ressort sein“, ist in dem Bericht zu lesen. Chaisatien von IDC sagte, dass der Idealzustand ein Netzwerk sei, das Bedrohungen erkennt und eliminiert. Dies sei derzeit aber noch Zukunftsmusik.
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