Mit der Durchsetzung seiner bislang wenig erfolgreichen Anti Spam-Technologie Sender ID macht der Softwarehersteller Microsoft jetzt offenbar ernst. Ab November werden in MSN Hotmail alle eingehenden E-Mails ohne Sender ID als potentielle Spam-Nachricht gekennzeichnet. Sender ID prüft, ob eine E-Mail auch wirklich von der angegebenen Domain stammt. Spammer versenden ihre Nachrichten häufig mit gefälschten Angaben über ungeschützte Server.
Dem zuständigen Microsoft-Manager Craig Spiezle zufolge soll mit dem jetzt bekannt gegebenen Schritt die Verbreitung der Technologie gefördert werden. Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht, denn beim hauseigenen Hotmail handelt es sich um den weltgrößten Freemailer. Kritiker wie Trend Micro-CTO Dave Rand sind aufgrund dieser Tatsache der Ansicht, Microsoft wolle Sender ID so quasi mit der Brechstange durchsetzen. Es handle sich dabei um eine nicht allgemein akzeptierte und unvollständige Technologie, so Rand.
Betroffen von der Einfühung sind nicht nur Hotmail-Kunden, sondern auch die Nutzer, deren E-Mail-Dienste die Technologie nicht unterstützen. Denn deren Nachrichten werden bei Hotmail dann als Spam gekennzeichnet.
Um Sender ID zu implementieren, müssen Betreiber SPF-Daten publizieren, damit ihre E-Mail-Server später verifiziert werden können. Bislang werden diese Daten von rund einer Million Domains bereitgestellt. Da einige große Unternehmen wie AOL Sender ID unterstützen, sind nach Angaben von Message Labs rund 30 Prozent aller E-Mails Sender ID-fähig.
Bislang hatte Microsoft mit Sender ID eher wenig Erfolg. Ray Everett, Mitgründer einer Anti Spam-Organisation sagte, dass die Redmonder nun seit mehreren Jahren versuchen, Sender ID anderen aufzuzwingen, mit geringen Auswirkungen. Die Internet Engineering Task Force hat eine entsprechende Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr aufgelöst.
Neben Akzeptanzproblemen gibt es aber auch technische Defizite. So greift die Technologie beispielsweise nicht bei Weiterleitungsdiensten. Welchen Erfolg Microsoft durch die Integration in Hotmail hat, wird sich in Zukunft zeigen. Spiezle ist sich sicher, dass dadurch für viele Unternehmen ein Anreiz besteht, die Technologie zu implementieren.
Auch E-Mails von Anwendern, deren Provider Sender ID nicht unterstützen, werden als Spam gekennzeichnet (Bild: Microsoft) |
OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…