Der Adware-Hersteller 180solutions gibt Anwendern Tipps zur Deinstallation von Adware, die sich auf ihren Rechnern eingenistet hat. Seit gestern erhalten Kunden neben den Werbeanzeugen auch Hinweise darauf, dass entsprechende Software auf ihrem Rechner installiert ist, so Unternehmenssprecher Sean Sandwell. Auch ein Link zur Deinstallation wird angezeigt.
Wie die Adware-Programme von anderen Herstellern wurden auch die von 180solutions meistens ohne die Einwilligung der Nutzer installiert. Häufig werden dazu Sicherheitslücken missbraucht. Nach Angaben von 180solutions sind die eigenen Programme auf 20 Millionen Rechnern zu finden.
Der Hinweis gegenüber den Opfern und die Möglichkeit zur Deinstallation dürfte das Unternehmen aber alleine aus Eigeninteresse anbieten, um nicht selbst erheblichen Ärger zu bekommen. So sehen Experten die Aktion in Zusammenhang mit einer Klage des New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer gegen an Adware-Hersteller Intermix Media. Das Unternehmen soll unter anderem Programme ohne Einwilligung des Nutzers installiert haben.
Sundwall wies diese Einschätzung aber zurück. Die Aktion seines Unternehmens stehe in keinem Zusammenhang mit der Klage, man habe diese sogar unterstützt. 180solutions räumt zwar ein, dass die eigenen Programme ohne die Zustimmung der Anwender installiert wurden, schuld daran sollen aber andere sein: die Distributoren. In den letzten sechs Monaten habe man die Geschäftsbeziehungen mit 480 von ihnen beendet.
Der Jura-Student und Spyware-Forscher Ben Edelman ist aber skeptisch über das Vorgehen von 180solutions. Die Geschäftspraktiken des Unternehmens seien über Jahre hinweg problematisch gewesen und auch jetzt werde die Software noch immer ohne Einwilligung des Anwenders installiert.
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