Die Deutschlandzentrale des amerikanischen Computerkonzerns IBM ordnet die Führungsspitze neu und treibt so den Umbau des Unternehmens weiter voran. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, stellen sich an diesem Freitag dem Aufsichtsrat in Stuttgart die Nachfolger für die drei Topmanager vor, die Ende Juni aus der Geschäftsführung ausgeschieden sind: Neuer Personalchef wird unternehmensnahen Kreisen zufolge Christoph Grandpierre, bisher in der Pariser Europazentrale zuständig für Mitarbeiterangelegenheiten.
Für Beratungschef Martin Jetter und Finanzchef Rügen Leicht, die ähnliche Funktionen in der Nordosteuropazentrale von IBM übernehmen, sollen Matthias Hartmann und Christian Diedrich kommen. Hartmann verantwortet derzeit als Vice-President den Bereich Corporate Strategy in der Konzernzentrale in Armonk, Diedrich verwaltet in Paris die Finanzen der Dienstleistungssparte IBM Global Services.
IBM-Deutschlandchef Johann Weihen setzt außerdem die Vorgaben um, die Konzernchef Sam Palmisano für den Umbau des weltgrößten Computerkonzerns verordnet hat. Zurzeit nimmt Weihen die Tochtergesellschaft IBM Business Services ins Visier. Deren Chef Johannes Nagel hat auf einer Mitarbeiterversammlung in Ehningen bei Stuttgart jüngst die Pläne präsentiert, wonach der Bereich Global Account, der intern Computerdienstleistungen für IBM-Mitarbeiter anbietet, künftig einen Großteil seiner Aufgaben vom südchinesischen Shenzhen aus erledigen soll.
Von der Verlagerung sind in Deutschland zunächst 140 Mitarbeiter betroffen, denen Aufhebungsverträge angeboten werden sollen. Einen Teil seiner Dienstleistungsmannschaft für externe Kunden übergibt Nagel an das IT-Systemhaus Bechtle, das auch rund 150 IBM-Mitarbeiter übernimmt.
Weltweit steht vor allem der Dienstleistungsbereich IBM Global Services im Fokus, den John Joyce leitet. Laut einer internen Präsentation, die der Wirtschaftswoche vorliegt, will Joyce weltweit zehn der mehr als 200 Rechenzentren schließen, davon drei in Nordeuropa, zwei in Großbritannien, zwei in Italien und je eins in Frankreich, Kanada und den USA. Außerdem plant Joyce, 50 Betriebsstätten in Europa und Nordamerika aufzugeben.
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