Microsoft: Innovative Partner sollen schleppendes ERP-Geschäft ankurbeln

ZDNet: Navision und noch stärker Axapta sind eher Basisbauskästen, die Anwendern einerseits viele Freiheiten bieten und andererseits dem Softwarepartner viele Möglichkeiten, Funktionen dazu zu entwickeln. Was nach Flexibilität klingt, birgt aber auch die Gefahr sich zu verzetteln. Das Projektrisiko ist also hoch. Ist das im Interesse des Mittelstands?

Ruchatz: Das liegt immer an vielen Faktoren: Ist der Partner kompetent, weiß das Anwenderunternehmen, was es will und sind die Anpassungen gut dokumentiert? Wenn ein sauberes Projekt-Management aufgesetzt ist, ist das Projektrisiko hier nicht höher als bei anderen Softwareprojekten.

ZDNet: Was passiert mit dem Produkt Concorde XAL, dass sie durch die Übernahme von Navision/Daamgard noch im Portfolio haben?

Ruchatz: Das Produkt gibt es weiterhin, doch es wird nicht weiter aktiv vermarktet.

ZDNet: In dem Projekt Mendocino arbeiten Microsoft und SAP gemeinsam daran, den Zugriff von Microsoft Office-Tools auf SAP-ERP-Programme zu verbessern. Das hätte eigentlich ein USP für Microsoft-Anwendungen sein können: Der optimale Durchgriff von Office auf ERP aus einem Haus. Worin besteht denn jetzt noch der Unterschied?

Ruchatz: Ein Unternehmen entscheidet sich nicht für eine ERP-Lösung nur weil sich das Office-Paket gut einbinden lässt. Mendocino zielt zudem eher auf Großunternehmen und dieses Segment ist eine Domäne von SAP. Diese setzen beispielsweise für Self-Service-Funktionen wie etwa Reisekostenabrechungen das SAP-Portal ein, und das ist nicht ganz trivial. Um dem User die administrativen Tätigkeiten künftig zu erleichtern, denken wir mit Mendocino einen guten Beitrag leisten zu können.
Zudem werden unsere Office-Produkte in den kommenden Jahren noch sehr viel tiefer und umfangreicher mit unseren ERP-Systemen integriert, als das mit Mendocino der Fall sein wird.

ZDNet: Auf der diesjährigen Sapphire Kundenkonferenz hat SAP Mendocino auch für Business One angekündigt – also für kleinere und mittlere Unternehmen…

Ruchatz: Das habe ich auch gelesen: SAP kann das gerne ankündigen. Wir aber nicht!

ZDNet: Was bedeutet tiefer integriert konkret?

Ruchatz: Das werden die nächsten Releases zeigen. Erste Demos liegen Ende des Jahres vor und mit Axpata 4.0 kommt dann die neue Frontend-Schicht. Das geht auf jeden Fall weiter, als die Möglichkeit aus Outlook einen Terminkalender in SAP aufrufen zu können.

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ZDNet.de Redaktion

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