Ernsthaftes Business Intelligence

ZDNet: Würden Sie vor einer fusionierten Microsoft-SAP mehr Angst haben?

Rosenhagen: Mit dem Schulterschluss macht Microsoft ja eigentlich schon klar, dass der ERP-Bereich SAP überlassen bleibt. Das Frontend bleibt das Thema von Microsoft. Klar, dass die beiden nach Fusionsmöglichkeiten suchen. Auch bei unseren Kunden haben wir es beispielsweise in den Finanzabteilungen beinahe ausschließlich mit Excel-Anwendern zu tun. Sobald wir über eine BI- oder BPM-Lösung sprechen, geht es eigentlich auch immer um eine Excel-Integration.

ZDNet: SAS hat vor wenigen Tagen auf seiner User-Conference in Lissabon mit seiner Suite „SAS 9.1.3“ den Anspruch erhoben, jedes andere BI-Tool überflüssig zu machen. Man strebe an, zur alleinigen Analyseplattform im Unternehmen zu werden. Was halten Sie davon?

Rosenhagen: Na ja, das versuchen ja fast alle großen BI-Anbieter. Gartner hat erst kürzlich herausgefunden, dass große Kunden in der Regel mehr als zehn verschiedene BI-Werkzeuge im Einsatz haben. Das bereitet natürlich Bauchschmerzen. Insofern verbreitet SAS keine neue Botschaft. Die Frage ist nur: Inwiefern ist sie in dieser Ausschließlichkeit glaubwürdig und nachvollziehbar?

ZDNet: Dann lassen Sie uns über Ihr Unternehmen und Ihre Produkte sprechen. Für diesen Sommer haben Sie die nächste Generation Ihrer BI-Plattform „Project Avalanche“ versprochen. Haben Sie einen genaueren Termin für unsere Leser?

Rosenhagen: Einen genaueren Termin kann ich Ihnen nicht nennen, aber ‚Sommer‘ steht nach wie vor.

ZDNet: Ihre Firma hat ein einheitlicheres Interface und engeres Reporting versprochen. Was darf ich mir darunter vorstellen?

Rosenhagen: Wir werden ein pervasive Reporting anbieten. Wie Sie wissen, schafft es die BI nur in den seltensten Fällen, das gesamte Unternehmen zu durchdringen. In manchen Abteilungen sind Mitarbeiter einfach nicht in der Lage, BI-Tools zu nutzen. Denen werden allenfalls statische Reports zur Verfügung gestellt . Mit Project Avalanche emanzipieren wir die Nutzer ein weiteres Stück, weil sie nun selbst unabhängig vom zugrunde liegenden Datenhaltungssystem interaktiv analysieren und ihre Berichte generieren können. Viele BI-Lösungen sind ja weitgehend statisch und schränken den User ein. Avalanche bietet dagegen eine Plattform, die verschiedenste Reporting-Anforderungen abdeckt. Der Nutzer agiert von einer Umgebung – bspw. einem personalisierten Dashboard – heraus. Er kann dies selbst weiter entwickeln. Und er braucht dabei keine Unterstützung durch die hausinterne IT.

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ZDNet.de Redaktion

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