Virtuelle Netzbetreiber machen Boden gut

Nachdem die virtuellen Netzbetreiber (MVNO) in Europa bereits enorme Popularität erreicht haben, ist nun auch in den USA der Weg für einen Durchbruch dieser Anbieter geebnet. Während die etablierten Provider mit hohen Penetrationsraten und einer Sättigung bei den Sprachdiensten kämpfen, beweisen sich die MVNOs zunehmend als brauchbare Partner, um etwa Mehrwertdienste anzubieten oder neue Kunden zu gewinnen. Laut einer Analyse der Marktforscher von Frost & Sullivan haben die virtuellen Netzbetreiber 2004 auf dem US-Markt rund 2,48 Milliarden Dollar umgesetzt. Bis zum Jahr 2011 sollen sich die Umsätze der Branche auf 9,35 Milliarden Dollar fast vervierfachen.

Die MVNOs haben laut der Studie bereits einen festen Kundenstamm und eine starke Marke vorzuweisen. Sie sind in ihren Segmenten führend und können so den Handymarkt betreten, ohne selbst Mobilfunkprovider zu werden. In Deutschland ist so z.B. der Kaffeeröster Tchibo erfolgreich als MVNO ins Handygeschäft eingestiegen. Erst vor kurzem meldete auch der Billigflieger Air Berlin Interesse am Mobilfunkgeschäft. Die Airline will ähnlich wie Tchibo in Zusammenarbeit mit den Mobilfunkern von O2 ab Dezember 2005 einen eigenen Mobilfunkservice anbieten.

„Für Unternehmen mit einem starken Markenwert, einem etablierten Kundenstamm und dem Willen, die Mobilfunkarena zu betreten, ist das MVNO-Modell eine sehr attraktive Plattform geworden“, sagte Frost&Sullivan-Analyst Samir Sakpal. Die Schwierigkeit bestehe allerdings in einem erfolgreichen Markteintritt. Extrem wichtig sei es dabei für den potenziellen virtuellen Netzbetreiber, die Marktgröße einzuschätzen und seine Kunden genau zu kennen. Darüber hinaus müsse auch der Mobilfunkbetreiber, mit dem man zusammen arbeiten will, genau ausgewählt werden. Dabei komme es unter anderem auf die Netzwerkkapazität und die Servicequalität an, heißt es in der Frost&Sullivan-Studie.

ZDNet.de Redaktion

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