Von den 16.000 Arbeitsplätzen der Wiener Stadtverwaltung können 7500 ab sofort auf die freie Office-Suite Open Office umsteigen. 4800 dieser umstellungsfähigen PCs könnten sogar auf ein Open Source-Betriebssystem umgestellt werden. Dies ist das Ergebnis der Studie „Open Source Software“, die heute vom Abteilungsleiter der Magistratsabteilung 14 (MA 14) Erwin Gillich in Wien präsentiert wurde.
Die „österreichische Lösung“ heißt laut Gillich „Wienux“ und wurde auf Basis der Debian-Linux-Distribution mit dem KDE (Kool Desktop Evirement) Desktop entwickelt. Als Web-Browser kommt Mozilla Firefox zum Einsatz und auf die E-Mail kann via MS Outlook Web-Access zugegriffen werden. Auch ein SAP-Zugang und diverse Zusatzprogramme sind laut Gillich vorhanden. Wichtigstes Faktum bei der Migration ist laut Gillich die Freiwilligkeit. „Wer will, kann sich für den Open Source-Weg entscheiden, wer an den bisherigen Produkten hängt, möge dort verbleiben“, erklärte Gillich. „Wir wissen, dass es Abteilungen gibt, die gut ausgebildete, engagierte Leute haben, die eigentlich diesen Weg gehen wollen.
Die sanfte Produkteinführung begründet Gillich damit, dass kein Migrationsdruck besteht. Die derzeitige Konfiguration besteht aus MS Windows 2000 und MS Office 2000 und kann zeitlich unbefristet genutzt werden. Support wird von Microsoft bis zum Jahr 2010 garantiert. „Der Einsatz von Open-Source-Software ist im Magistrat keine ideologische, sondern eine pragmatische Entscheidung. Unser Ziel ist es, den Dienststellen im Sinne einer ’sanften Migration‘ größtmögliche Entscheidungsfreiheit in der Wahl ihrer Systeme zu bieten“, kommentiert Gillich. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Umsteller im ersten Jahr einige Hundert nicht überschreiten wird. Viele schauen bestimmt erst einmal zu, wie gut das funktioniert“, meint Gillich. In zwei bis drei Jahren steht die Migration auf Microsoft-Ebene an, bis dahin wird es aber schon einige Erfahrungen mit Open Source am Desktop geben.
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