Categories: Unternehmen

IT-Branche sieht Potenzial für 120.000 neue Jobs

In der Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) in Deutschland besteht nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom bis 2015 Potenzial für 120.000 zusätzliche Stellen. „Die ITK-Branche kann in den kommenden zehn Jahren 120.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, wenn sie als Innovationsmotor politisch flankiert wird“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), Willi Berchtold, am Dienstag. Weitere 250.000 Arbeitsplätze mit ITK-Bezug könnten in angrenzenden Branchen entstehen. „Ob und in welchem Umfang diese Arbeitsplätze entstehen, hängt ganz wesentlich davon ab, inwieweit die ITK-Branche als Innovationsmotor politisch flankiert oder ausgebremst wird“, betonte Berchtold. Zur Förderung von Telekommunikation und Informationstechnik fordert der Verband nach der Bundestagswahl einen Staatsminister im Kanzleramt.

In der geplanten Bundestagswahl im September sieht der Branchenverband eine große Chance. „Das ist die größte Chance, dass eine gewisse Aufbruchstimmung in das Land kommt“, sagte Berchtold. Deutschland braucht nach Einschätzung des Bitkom eine strategisch angelegte, ressortübergreifende Innovations- und ITK-Politik und einen Verantwortlichen dafür im Kanzleramt. Ziel müsse sein, den Anteil der ITK-Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt von sechs Prozent auf mehr als acht Prozent zu steigern und Deutschland wieder zu einem Nettoexporteur von ITK-Produkten zu machen, heißt es in einem Dienstag vorgestellten Strategiepapier des Verbandes, das Anregungen für das künftige Regierungsprogramm geben soll.

Um an internationale Standards anzuschließen, fordert der Bitkom eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung um jährlich fünf Prozent. Zur Wachstumsfinanzierung schlägt der Verband die Einrichtung eines Technologiefonds mit einem Volumen von zunächst einer Milliarde Euro vor, der ausschließlich in international orientierte, wachstums- und innovationsstarke mittelständische Unternehmen investieren soll. Der Fonds solle von der staatlichen Förderbank KfW aufgelegt werden und für privates Kapital offen sein.

Die ITK-Branche gehört mit rund 750 000 Beschäftigten, einem Umsatz von 135 Milliarden Euro und einem Exportvolumen von mehr als 50 Milliarden Euro zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Für das laufende Jahr erwartet die Branche ein Umsatzplus von 3,4 Prozent auf 135,2 Milliarden Euro.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

12 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago