Hacker tauschen Ruhm gegen schnöden Mammon

Das Bild vom einsamen Hacker, der zwischen Cola-Dosen und Pizza-Resten an der Entwicklung von Würmern und Viren bastelt, gehört der Vergangenheit an. Die Hacker wollen nun zunehmend mit ihren Fähigkeiten Kasse machen. Der Trend zum Geldverdienen könnte die Internetgemeinde in Zukunft zwar vor größeren Wurmplagen wie dem Sasser-Wurm bewahren. Dafür treffen die neuen, gezielten Attacken nicht nur die PCs der User sondern auch ihren Geldbeutel.

Im vergangenen Jahr hat es laut Symantec-Manager Oliver Friedrichs einen dramatischen Wechsel hin zum Hacken mit finanziellem Hintergrund gegeben. „Das Ziel, einen Wurm zu erschaffen, der sich im Internet weit verbreitet, ist von dem Potenzial damit Geld zu verdienen, abgelöst worden“, so Friedrichs. Ein Hacker, der einen Weg findet, ein Sicherheitsloch in Microsofts Betriebssystem Windows aufzuspüren, könne etwa bis zu 1000 Dollar verdienen, so Dmitri Alperovitch vom Sicherheitsspezialisten Ciphertrust.

Genau wie die Motive der Hacker hat sich auch ihr Profil verändert. War die Hacker-Szene in den vergangenen Jahren von Jugendlichen oder Freaks dominiert, die sich einen Namen machen wollten, sind die heutigen Hacker laut Friedrichs vor allem Wirtschaftskriminelle. Zugenommen haben so unter anderem Trojaner-Attacken, mit denen sich die Hacker Zugang zu Firmennetzwerken erschleichen und Industriespionage ermöglichen können.

Darüber hinaus zielen die Hacker aber auch zunehmend auf persönliche Daten. Symantec hat etwa einen deutlichen Wandel bei den Schadensprogrammen erkannt. In der zweiten Jahreshälfte 2004 Jahr stieg der Anteil der Würmer und Trojaner, die für das Ausspionieren persönlicher Daten programmiert wurden, auf 54 Prozent. Im selben Zeitraum des Vorjahres lag der Anteil dagegen noch bei 36 Prozent. Auch das so genannte Phishing, das Ausspionieren von Passwörtern via E-Mail und gefakten Websites, ist im Aufschwung.

Nach den zum Teil spektakulären Datendiebstählen der vergangenen Wochen und den Wurmattacken des vergangenen Jahres hat nun aber auch die Öffentlichkeit Notiz von den neuen Gefahren, die im Internet lauern, genommen. Viele Leute haben mittlerweile erkannt, wie wichtig Sicherheitssoftware ist. Zudem bringen immer mehr User regelmäßig ihre Software via Update oder Patch auf den neuesten Stand.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago