In der Halbleiterindustrie ist kein Ende der Flaute in Sicht. Viele Produzenten verkaufen momentan sehr viel weniger Chips als im vergangenen Jahr. So musste die Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) im Juni einen Umsatzeinbruch von mehr als zehn Prozent gegenüber 2004 hinnehmen, teilte das Unternehmen gestern mit. Noch schlechter sieht es bei United Microelectronics (UMC) aus. Die Einnahmen der Taiwaner gingen im Juni um mehr als ein Drittel zurück. Vorgestern hatte bereits der japanische Konkurrent NEC Electronics seine Gewinnerwartungen für 2005 halbiert.
Für TSMC ist dies der fünfte monatliche Umsatzrückgang in Folge. Im gesamten ersten Halbjahr mussten die Taiwaner Einbußen von knapp sieben Prozent hinnehmen. TSMC ist ein Schwergewicht der Halbleiterindustrie, dessen Zahlen Signalcharakter haben. Denn das Unternehmen ist der größte Auftragsfertiger der Branche; die Taiwaner verkaufen ihre Chips nicht unter eigenem Namen, sondern beliefern andere große Anbieter.
UMC ist deutlich kleiner. So lag TSMC vergangenes Jahr mit einem Umsatz von knapp acht Milliarden Dollar auf Rang acht der größten Chipanbieter weltweit, UMC kam nach Angaben der Marktforscher von IC Insights mit fast vier Milliarden Dollar auf Platz 17.
Am Mittwoch hatte auch NEC Electronics vor einem schleppenden Geschäftsverlauf gewarnt. Der drittgrößte japanische Chipproduzent nahm seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (März 2006) um die Hälfte auf 49 Millionen Dollar zurück. Die Japaner machten dafür fallende Preise verantwortlich. So würden wesentlich weniger Chips in Mobiltelefone, Flachbildschirme und andere Geräte der Unterhaltungselektronik eingebaut als erhofft. Zudem kürzte NEC seine Umsatzprognose um 3,5 Prozent.
Die Chipindustrie kämpft seit Monaten mit einer schwachen Nachfrage. So fiel der weltweite Umsatz im Mai im Vergleich zum April laut einer Schätzung des amerikanischen Branchenverbands Sia um 0,5 Prozent auf 18,05 Milliarden Dollar. Dass die Umsätze bei TSMC und UMC deutlich stärker zurückgehen, liegt vor allem am Geschäftsmodell der Unternehmen. Die Firmen sind von den Aufträgen anderer Chiphersteller abhängig. Bricht der Bedarf ein, versuchen große Anbieter wie Infineon zunächst einmal die eigene Fertigung auszulasten, ehe sie Aufträge nach außen geben. „In guten Zeiten geben wir mehr Aufträge an die Partner, in schlechten Zeiten weniger“, sagte gestern eine Infineon-Sprecherin. Die Münchener lassen unter anderem in Taiwan, in China und in Singapur von den so genannten Foundries fertigen. Damit verschafft sich Infineon die nötige Flexibilität, um auf die stark schwankende Nachfrage reagieren zu können, ohne eigene Werke zu bauen.
Zuletzt hatten die Chefs mehrerer großer Chipkonzerne vor einem schwachen Geschäftsverlauf gewarnt. „Es sieht nicht besonders gut aus. Dem Markt fehlt der breite Aufwärtstrend, wie wir ihn vergangenes Jahr hatten“, sagte Renesas-Chef Satoru Ito jüngst dem Handelsblatt. 2004 waren die Umsätze weltweit noch um rund ein Viertel geklettert. Doch schon zum Jahresende gingen die Wachstumsraten zurück. In diesem Frühjahr kamen dann vor allem die Preise für Speicherchips unter Druck. Mit einer schnellen Besserung rechnet derzeit niemand. „Der Aufschwung kommt erst nächstes Jahr“, unterstrich Carlo Bozotti, der neue Chef von ST Microelectronics, der Nummer zwei in Europa.
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