Geht es nach dem Chipriesen Intel, werden Drahtlos-Technologien wie WLAN oder GSM künftig eine Alternative zum Satellitenortungssystem GPS (Global Positioning System) sein. Das Unternehmen hat derzeit Tests am Laufen. Vor allem im städtischen Umfeld könnten sich WLAN beziehungsweise GSM gegenüber GPS als überlegen erweisen.
GPS ist ein satellitengestütztes Positionsbestimmungssystem, das ursprünglich von den USA für militärische Zwecke eingerichtet wurde. Es besteht aus 24 Satelliten, die Zeit- und Positionssignale aussenden. Aus diesen Signalen können Empfänger den eigenen Standort ermitteln. Herr über das System ist nach wie vor das US-Verteidigungsministerium. Im städtischen Bereich, wo Häuserschluchten oftmals die Signale abblocken, stößt das System häufig an Grenzen.
„GPS steht mit der menschlichen Zivilisation auf Kriegsfuß“, sagte Intel-Entwickler Ian Smith auf einer IBM-Konferenz. Menschen verbrächten die meiste Zeit entweder in Gebäuden oder in dichtverbautem Gebiet. Zur Untermauerung seiner Behauptung verwies Smith auf einen Selbstversuch. Er habe dreieinhalb Monate lang einen Rucksack samt Monitor auf dem Rücken getragen. Das Resultat dieser Eigenüberwachung: Nur 4,5 Prozent seiner gesamten Zeit habe er im Freien zugebracht, sagte Smith.
Wenn Drahtlos-Netze zur Ortung eingesetzt würden, entstünden geringere Kosten, heißt es bei Intel. Der Chipriese promotet das Verfahren allerdings nicht ganz uneigennützig. Einerseits gilt Intel als massiver Befürworter von WLAN, andererseits gewinnt sein Geschäft mit Chips für Mobiltelefone langsam an Fahrt. Gerade bei der Personenortung via Handy gibt es allerdings massive datenschutzrechtliche Bedenken.
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