Subnotebooks haben lange ein Nischendasein geführt. Zur Zeit scheint die Nachfrage zu steigen. Das beste Beispiel ist Toshiba: Die Baureihe Libretto war acht Jahre lang vom deutschen Markt verschwunden, bevor sie kürzlich mit dem U100 wiederbelebt wurde. JVC dagegen aktualisiert seine Subnotebook-Baureihe seit 2002 regelmäßig. Das erste Modell war noch mit einem Pentium 3 (Tualatin) ausgestattet. Die beiden aktuellen Modelle, Toshiba Libretto U100 und das MP-XV941 von JVC, setzen aber auf Intels Centrino-Plattform auf. Wegen des geringeren Stromverbrauchs kommen Ultra Low Voltage-Prozessoren zum Einsatz. Schließlich spielt die Leistung bei einem Subnotebook eine geringere Rolle als Gewicht und Akkulaufzeit. Der Pentium M ist beim JVC-Modell mit 1 GHz, beim U100 von Toshiba mit 1,2 GHz getaktet.
Toshiba Libretto U100 und JVC MP-XV941 verwenden beide den Chipsatz 855GME von Intel inklusive integrierter Grafik. Das WLAN-Modul stammt bei JVC ebenfalls von Intel, beim Libretto von Atheros. Beide unterstützen aber 802.11g sowie den Vorgänger 11b. Echte Unterschiede macht der Speicher, der beim JVC mit 256 eigentlich zu klein für Windows XP Professional ist, da die Grafik ja einen Teil des RAM benötigt. Die 512 MByte des Libretto U100 sollten dagegen erst einmal reichen.
Beide Notebooks dürfen sich zwar mit einigem Recht zur Subnotebook-Klasse zählen, aber dennoch sind die Unterschiede schon von außen groß. Das JVC-Gerät verfügt über ein 8,9-Zoll-Display, das Libretto über eines mit 7,2 Zoll. Das Display bestimmt natürlich auch die Abmessungen – und beeinflusst das Gewicht. Während das U100 knapp unter einem Kilo bleibt, ist das MP-XV941 um die Hälfte schwerer (knapp unter 1,5 Kilo). Dabei muss man jedoch bedenken, dass das Gehäuse des JVC-Gerätes einen fest integrierten DVD-Brenner enthält, während dieser beim Libretto in eine Docking-Station ausgelagert ist. Mit Docking-Station und Netzteil ist das Libretto allerdings immer noch leichter als das größere JVC-Gerät ohne Netzteil.
Obwohl der Schirm des MP-XV941 deutlich größer ist, hat es dennoch die geringere Auflösung von 1024 mal 600, was vertikal leider unter der gewohnten XGA-Auflösung liegt. Das Libretto tut in diesem Punkt eher des Guten zu viel und bietet 1280 mal 768 Pixel, sodass man bei Standard-Schriftgrößen kaum noch den text unter den Windows-Icons erkennt.
Wegen des größeren Gehäuses hat das JVC auch eine größere Tastatur als das Toshiba: 16 Millimeter ist die Tastenbreite beim MP-XV941, nur 12 Millimeter beim U100: Wer unterwegs längere Texte eingeben möchte, sollte unbedingt das JVC-Modell vorziehen. Beide Modelle erlauben außerdem den Anschluss eines externen Monitors über einen VGA-Adapter – einen DVI bieten sie nicht. Ansonsten sind die Anschlüsse identisch: ein Schacht für PC-Cards, einer für SD-Cards, zweimal USB und einmal Firewire.
Der größte Vorteil des JVC MP-XV941 ist sicher der Preis von 1852,44 Euro – im Vergleich zu 2244 Euro, die das Libretto U100 beim günstigsten Anbieter kosten soll. Allerdings sollte man den Preis für eine Speichervergrößerung auf 512 MByte beim JVC gleich daraufschlagen. Ansonsten ist das JVC sicher das bessere Arbeitsgerät für alle, die (womöglich mit 10 Fingern) Text eingeben, während das (mit Ausnahme der Tastatur) besser ausgestattete Libretto durch das noch einmal deutlich niedrigere Gewicht besticht.
Die genannten Preise wurden am 18. Juli 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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