Auf dem weltweit umkämpften Mobilfunkmarkt mischen derzeit Newcomer die etablierte Szene auf. Anfang des Monats hatte der russische Oligarch Mikhail Fridman verkündet, er wolle eine eurasische Vodafone gründen – nun ließ der ägyptische Investor Naguib Sawiris wissen, er habe vor, zur weltweiten Nummer fünf der Mobilfunkbranche aufzusteigen.
Sawiris hat bereits bewiesen, dass er in der Lage ist, ein Imperium zu gründen. Schließlich hat er die Alexandria und London börsennotierten Orascom Telecom Holding SAE nicht nur zum führenden Mobilfunknetzbetreiber in Ägypten ausgebaut, sondern zum größten Mobilfunknetzbetreiber im Nahen Osten und in Afrika – mit insgesamt mehr als 40.000 Beschäftigten.
Ende Juli wird er voraussichtlich den italienischen Mobilfunkanbieter Wind übernehmen – und damit den ersten Schritt in Richtung Westen tun. Wenn die Aufsichtsbehörden der im Mai angekündigten Übernahme der Tochter des italienischen Versorgers Enel zustimmen, unterschreiben die beiden Unternehmen zum Monatsende den Vertrag.
Danach wird die von Sawiris kontrollierte Investorengruppe Weather Investments noch im Sommer 62,75 Prozent an Wind übernehmen und im ersten Halbjahr 2006 die restlichen Anteile. Insgesamt bewertet Orascom Wind mit 12,1 Milliarden Euro. Davon fließen jedoch nur drei Milliarden Euro direkt an Enel, weil Weather Investments auch Schulden in Höhe von mehr als sieben Milliarden Euro übernimmt. Zudem erhält Enel eine Beteiligung von mehr als einem Viertel an der gemeinsamen Holding unter dem Namen Weather. Die neue Holding wird Wind zu 100 Prozent kontrollieren und 50 Prozent und eine Aktie von Sawiris Telekom-Unternehmen Orascom halten.
Diese Woche kündigte Sawiris an, dass er die Aktivitäten von Wind und Orascom miteinander verschmelzen will. „Erst einmal kümmern wir uns um die Restrukturierung des Unternehmens. Und dann wird es voraussichtlich zur Fusion von Wind und Orascom unter dem Dach von Weather kommen“, sagte er am Rande einer Konferenz in Mailand. Als Zeitplan nannte er zwölf bis 18 Monate. Danach stehe wie angekündigt der Börsengang an. Analysten schätzen den Wert der Holding auf rund acht Milliarden Euro.
Für die italienischen Konkurrenten von Wind brechen nun härtere Zeiten an. „Wind hat drei Jahre geschlafen, weil der Eigentümer nicht wirklich am Telekom-Geschäft interessiert war. Das wird sich jetzt ändern“, erklärt ein Mailänder Analyst. „Vor allem im Festnetz wird das Umfeld für den Platzhirsch Telecom Italia schwieriger werden“, erklärt er. Und beim Mobilfunk werde das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Orascom beim Einkauf Kosten senken können.
„Wind hinkt immer hinterher, was neue Technologien angeht“, sagt ein anderer Experte. Aber es könne auch ein Vorteil sein, andere ausprobieren zu lassen und „aus deren Erfahrung zu lernen“. Denn anders als beim Stammgeschäft von Enel mit Strom und Gas, seien die Auswirkungen von neuen Technologien nicht auf allen Märkten gleich.
Italien soll Sawiris als Basis dienen, um von dort ins Ausland zu expandieren, sagte er in der vergangenen Woche. Experten halten die Ziele des Ägypters allerdings für ambitioniert. „Bis zur Nummer fünf ist es noch ein sehr weiter Weg,“ urteilt Andreas Heinold, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. In Europa stehe nicht mehr viel zum Verkauf. Die großen Anbieter dort sind fest in den Händen der internationalen Player, in den meisten Fällen in denen der Ex-Monopolisten oder von Vodafone.
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