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Japans Elektronikfirmen spüren Preisverfall

Der Preisverfall für Flachbildschirme, Digitalkameras und die dafür erforderlichen Speicherkarten schlägt auf die Ergebnisse der japanischen Elektronikkonzerne. Dabei halten sich Sharp, Weltmarktführer für LCD-Fernseher, und Canon, Nummer eins bei Digitalkameras, im Vergleich zur Konkurrenz gut.

Sharp präsentierte gestern einen leichten Rückgang beim Nettogewinn im ersten Quartal, Canon erwartet für das laufende Quartal den ersten Gewinnrückgang in drei Jahren. Dennoch rechnen beide Unternehmen für das Gesamtjahr mit Rekordgewinnen.

Dagegen schrieb Victor Co. of Japan mit seiner Unterhaltungselektronik-Marke JVC ebenso rote Zahlen wie der Drucker- und Bildschirmhersteller Seiko Epson und der Batteriehersteller Sanyo Electric. Auch bei der Sony Corp., die heute ihre Zahlen präsentiert, rechnen Analysten mit einem Verlust. Matsushita Electric, Toshiba, Hitachi und NEC veröffentlichen ebenfalls ihre Zahlen.

„Die Preisnachlässe waren bei all unseren Produkten signifikant“, sagte Canons Managing Director Toshizo Tanaka. Dennoch hat der Drucker- und Kamerabauer dank Kostensenkungen und Absatzsteigerungen im ersten Halbjahr mit 1,76 Billionen Yen oder 12,9 Milliarden Euro 6,5 Prozent mehr umgesetzt. Der operative Gewinn stieg mit einer ähnlichen Rate auf umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro. Das bedeutet Rekordniveau, wenngleich Analysten etwas mehr erwartet hatten. Für das laufende Quartal rechnet Canon wegen weiter fallender Preise mit dem ersten Gewinnrückgang seit drei Jahren und hat daher die Prognose für den operativen Gewinn leicht auf 4,2 Milliarden Euro gesenkt, obwohl der Umsatz stärker als bisher gedacht steigen soll. Es wäre dennoch das sechste Rekordjahr in Folge.

Sharp machten nicht die LCD-Fernseher Sorgen, die direkt an Kunden verkauft werden. Hier entwickelten sich Umsatz und Gewinn gut. Doch die Preise für kleine und mittelgroße LCD-Bildschirmplatten, die an andere Firmen verkauft werden, sowie für Flash Speicherchips, die unter anderem in Handys und Digitalkameras zum Einsatz kommen, seien stärker als erwartet gefallen. Im ersten Quartal des im April beginnenden Geschäftsjahres sank der Nettogewinn um 0,8 Prozent auf umgerechnet 140 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro.

Kalt erwischte es Konkurrenten Seiko Epson, der neben Druckern vor allem kleine LCD-Handy-Displays verkauft. Im ersten Quartal schrieb Seiko Epson operativ 37 Millionen Euro Verlust und musste seine Prognose für den Gewinn im Gesamtgeschäftsjahr um mehr als zehn Prozent auf 603 Millionen Euro senken. Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen mit einer deutlichen Besserung bei der Preisentwicklung für LCD-Bildschirme.

JVC, zu 52 Prozent in Händen des Unterhaltungsriesen Matsushita Electric Industrial, verlor vor allem über seine Videokameras, DVD-Rekorder oder Fernseher im ersten Geschäftsquartal netto 41 Millionen Euro. Im Ausland sinken nicht nur die Preise, sondern auch die Umsätze. Dennoch rechnet JVC damit, 2005 wieder Gewinn zu machen. Diese Hoffnungen kann sich Sanyo, dessen Erlöse vor allem bei Digitalkameras und Halbleitern einbrachen, nicht machen. In den drei Monaten bis Ende März sei ein Nettoverlust von knapp 200 Millionen Euro verbucht worden, gab Sanyo bekannt. Im gleichen Zeitraum 2004 hatte Sanyo 17 Millionen Euro Gewinn erzielt. Der Umsatz fiel um 8,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Sanyo will in drei Jahren 15 Prozent aller Stellen abbauen, um wieder profitabel zu werden.

ZDNet.de Redaktion

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