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Neue Weltanschauung: MSN Virtual Earth gegen Google Maps

Google Maps bietet bereits seit Anfang April Satellitenbilder in hoher Auflösung, vorerst allerdings nur aus den USA. Zwei Monate später folgte auch Europa: Seit sechs Wochen lassen sich hochauflösende Bilder aus Metropolen der Alten Welt im Internet betrachten. Anfang letzter Woche hat Microsoft reagiert: Mit „MSN Virtual Earth“ will der Redmonder Riese dem digitalem Bildersturm der Suchmaschine Paroli bieten. Beide Dienste befinden sich noch im Beta-Stadium, sind aber schon weit ausgereift.

Europäische User von Virtual Earth werden zunächst eine große Enttäuschung erleben: Während Google aus einzelnen Städten wie München, Frankfurt, Hamburg oder Berlin hoch auflösende Bilder liefert, auf denen sogar einzelne Autos zu erkennen sind, gibt es bei MSN nur eine große grüne Landkarte im Stil eines Atlas zu sehen. Offenbar verfolgt MSN die gleiche Strategie wie Google im Frühjahr: Der Dienst wird zunächst online gestellt, die Bilder erst nach und nach eingepflegt. MSN versicherte gegenüber ZDNet, dass weltweite Satellitenbilder geplant seien. Man habe aus diesem Grund mit dem Spezialisten Orbimage einen Fünf-Jahres-Vertrag geschlossen. Allerdings gebe es keinen genauen Zeitplan, wann es beispielsweise für Europa hochauflösende Bilder geben soll. Es soll jedoch noch im Laufe dieses Jahres größere Updates geben, so MSN.

Ihre Stärken spielen beide Dienste aber schon jetzt in den USA aus: Hier kann sich der User nicht nur die Satellitenbilder anzeigen lassen, sondern diese auch mit zusätzlichen Informationen wie Straßennamen oder Standorten versehen. So kann sich der Nutzer beispielsweise Pizzerien, Sushi-Lokale oder Buchläden in einer Stadt übersichtlich anzeigen lassen. Genau hiermit soll der für den User kostenlose Dienst finanziert werden: MSN und Google verstehen ihre Satellitendienste als globales Branchenbuch. Wer sich finden lassen will, soll zur Kasse gebeten werden. Derzeit enthält beispielsweise MSN Virtual Earth lizenzierte Einträge der Gelben Seiten in den USA.

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ZDNet.de Redaktion

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