Der Münchener Siemens-Konzern berät Ende August darüber, wie er seine drei verbliebenen Problemsparten IT-Dienstleistungen (SBS), Kommunikation (Com) und Logistik (L&A) umstrukturiert. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hat die Geduld verloren. Er forderte nach der Bekanntgabe der katastrophalen Zahlen fürs dritte Geschäftsquartal alle Problembereiche auf, sich Gedanken über Wege aus der Krise zu machen. Das sagte er am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.
Die drei Sparten SBS, Com und L&A haben im dritten Quartal zusammen operative Verluste von 228 Millionen Euro verbucht. In dieser Summe sind die Verluste der Handy-Sparte schon gar nicht mehr enthalten.
Fest stehe schon, dass bei SBS beispielsweise Wartungsarbeiten an Kunden-Computern an externe Dienstleister ausgelagert werden sollten, sagte Kleinfeld. Noch in dieser Woche sollten Gespräche mit dem Betriebsrat beginnen, um Lösungen zu finden, „die ein möglichst geringes Ausmaß an Beschäftigungsrisiken bringen.“ Wie viele Stellen dennoch wegfallen, sagte er nicht.
Für die Logistik-Sparte, die etwa Postsortieranlagen oder Gepäckförderbänder für Flughäfen herstellt, solle noch bis Ende des Geschäftsjahres 2004/05, das im September ausläuft, ein Konzept für die Ausrichtung des gesamten Geschäftsbereichs aufgestellt werden, sagte Kleinfeld.
Auch die Kommunikationssparte Com wird wieder bluten müssen. Zwar ist der größte Verlustbringer, das Handy-Geschäft, an den taiwanesischen Benq-Konzern verkauft worden, doch auch bei den Festnetztelefonen steht es nicht zum besten. „Der Weg zu einem nachhaltigen Erfolg bei Com ist noch hart“, sagte Kleinfeld.
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