Die Deutsche Telekom steht nach einem Pressebericht vor der Übernahme des österreichischen Mobilfunkanbieters Telering. Die Telekom-Tochter T-Mobile habe ein Angebot über 1,3 Milliarden Euro vorgelegt, berichtete die Tageszeitung „Presse“ unter Berufung auf Konzernkreise.
Ein Sprecher von T-Mobile lehnte einen Kommentar ab. T-Mobile würde durch die Übernahme ihre Stellung auf dem hart umkämpften österreichischen Mobilfunkmarkt stärken. Bislang ist T-Mobile die Nummer zwei auf dem österreichischen Markt, nach der mobilkom austria. Telering mit knapp 1,1 Millionen Kunden ist die Nummer vier.
Laut Zeitungsbericht soll T-Mobile in letzter Minute ein Angebot über 1,3 Milliarden Euro gemacht und damit den zuletzt alleinigen Bieter für Telering, die US-Fondsgesellschaft Permira, um 70 Millionen Euro überboten haben. Der Deal gilt demnach bereits als ausgehandelt. Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom soll den Kauf am kommenden Donnerstag offiziell absegnen, schreibt die „Presse“. Verkäufer von Telering ist der US-Telekomkonzern Western Wireless. Er hatte dem Vernehmen nach einen strategischen Käufer stets einem Finanzinvestor vorgezogen, weil der Deal dann schneller abgewickelt werden kann.
Mitten in das Bieterverfahren war die vom Land Niederösterreich jüngst beschlossene Handymasten-Steuer geplatzt. Diese Abgabe, die das Ergebnis der fünf heimischen Netzbetreiber schwer belastet, hat viele potenzielle Investoren abgeschreckt. Permira hatte daraufhin nur ein bedingtes Angebot abgegeben. T-Mobile dagegen soll keinen Preisabschlag wegen der Handymasten-Steuer gefordert haben, so die Zeitung.
Außerdem hat T-Mobile demnach auch auf eine bei solchen Transaktionen übliche vertiefte Prüfung (Due Dilligence) der Telering verzichtet. Telering hatte nämlich sämtlichen Konkurrenten am österreichischen Markt eine tiefer gehende Einsicht in die Unternehmenszahlen und -vorschauen verweigert. Verkäufer Western Wireless ist selbst gerade vom US-Konkurrenten Alltel übernommen worden. Alltel will sich auf den US-Markt konzentrieren und stößt daher die Auslandsaktivitäten ab. Zuletzt hatte Western Wireless Anfang der Woche erklärt, bisher nur bedingte oder nicht bindende Angebote für Telering erhalten zu haben. Gleichzeitig hatte der Konzern aber indirekt angedeutet, dass er weiter für neue Angebote offen sei.
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