Erneut beschweren sich die Konkurrenten der Telekom lautstark über den Ex-Monopolisten. Anlass ist diesmal die SDSL-Politik des Bonner Unternehmens. „Die Deutsche Telekom missbraucht ihr Quasi-Monopol bei SDSL“, so die Auffassung des Toplink-Geschäftsführers Gerhard Wenderoth.
Hintergrund des Streits: Die Telekom soll ihre gesamte SDSL-Produktpalette Anfang Juli stark eingeschränkt haben und SDSL nur noch als 2 Mbit/s-Flatrate anbieten. Zahlreiche Internet-Dienstleister haben indes eigene Produkte auf Basis des SDSL-Angebots des Ex-Monopolisten geschaffen, die „praktisch von einem auf den anderen Tag hinfällig geworden sind“, so Toplink.
Seinen Informationen zufolge lässt eine Reihe von ISP-Firmen derzeit prüfen, ob rechtliche Schritte gegen das wettbewerbsverzerrende Vorgehen Erfolg versprechend sind. Sein Unternehmen habe gezwungenermaßen das eigene Produktportfolio kurzfristig umgestellt.
Der Vorstand wirft auch der Regulierungsbehörde Nachlässigkeit vor: Diese habe lediglich ADSL reguliert und versäumt, SDSL ebenfalls einer Regulierung zu unterwerfen. „Während ADSL damit vor willkürlichen Maßnahmen des Ex-Monopolisten geschützt ist, unterliegt SDSL völlig der Telekom-Willkür“, so Wenderoth. Er rechnet damit, dass nun die alternativen Carrier ihren Netzausbau für SDSL schneller vorantreiben werden. Allerdings sei abzusehen, „dass die Telekom ihre eigenen Preise wieder senken wird, damit die alternativen Carrier auf ihren neuerlichen Infrastrukturkosten sitzen bleiben“.
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