Testen eines Web Services mit einer Proxy-Klasse

Eine Proxy-Klasse kann aus einer Service-Beschreibung generiert werden, sofern diese dem WSDL-Standard (Web Services Description Language) entspricht. Man kann eine Proxy-Klasse mithilfe des Befehlszeilentools von .NET namens wsdl.exe erzeugen. Ein Web Service-Client kann wiederum Proxy-Klassen-Methoden aufrufen, die über das Netzwerk mit einem Web Service kommunizieren, indem sie die vom und an den Web Service versandten SOAP-Mitteilungen verarbeiten.

Da eine Proxy-Klasse über das Internet mit dem Web Service kommuniziert, empfiehlt es sich, zu überprüfen, dass die URL-Eigenschaft der Proxy-Klasse auf eine vertrauenswürdige Adresse verweist. Der folgende Befehl verwendet das Tool wsdl.exe zum generieren einer Proxy-Klasse für unseren Service:


wsdl /language:cs /protocol:soap
http://localhost/WebServiceExample/Service1.asmx

Listing A enthält einen kleinen Ausschnitt der durch diesen Aufruf generierten Klasse.

Ein zentraler Aspekt der Proxy-Klasse ist ihr Konstruktor, der die URL-Eigenschaft so festlegt, dass korrekt auf den Web Service zugegriffen wird. Die generierten Methoden imitieren Methoden im tatsächlichen Web Service. Dabei ist zu beachten, dass jede Methode die entsprechende Methode im Web Service aufruft.

Das wsdl-Tool akzeptiert verschiedene Parameter, wie im vorangehenden Aufruf zu sehen. Hier ein Überblick über die verwendeten Parameter:

  • /language: Ermöglicht die Festlegung der zum Erstellen der Proxy-Klasse verwendeten Sprache. Als Standard wird C# verwendet, weshalb seine Einfügung in den vorherigen Aufruf irrelevant ist. Man kann CS (C#; Standard), VB (Visual Basic), JS (JScript) oder VJS (Visual J#) als Sprachargument angeben.
  • /protocol: Das in der Proxy-Klasse implementierte Protokoll, mit SOAP als Standardeinstellung. Weitere Optionen sind SOAP12, HttpGet/ HttpPost oder ein anderes Protokoll.
  • Die URL verweist auf den Web Service. Sie kann auch auf ein XSD-Schema oder .discomap-Dokument verweisen. Man kann Discovery-Dokumente für einen XML-Web Service mithilfe des Web Services Discovery Tool (Disco.exe) erhalten. Die von diesem Tool gelieferten Dateien .discomap, .disco, .wsdl und .xsd können als Eingabe für wsdl.exe dienen. Nähere Informationen zu weiteren verfügbaren Befehlszeilenoptionen sind der Dokumentation des wsdl.exe-Tools zu entnehmen.

Die folgende Zeile generiert eine Proxy-Klasse unter Verwendung von VB.NET:


wsdl /language:vb /protocol:soap
http://localhost/WebServiceExample/Service1.asmx

Listing B enthält einen Ausschnitt der vom wsdl-Tool generierten VB.NET-Proxy-Klasse.

Nach der Einrichtung der Proxy-Klasse kann diese zum Testen des verwendeten Web Service benutzt werden. (Anmerkung: Die Proxy-Klasse kann mit einer Sprache nach Wahl entwickelt werden. Es muss sich dabei nicht um dieselbe Sprache handeln, die im eigentlichen Web Service verwendet wird.)

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ZDNet.de Redaktion

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