Der anhaltende Preiskampf auf dem europäischen LCD-TV-Markt verdirbt dem taiwanesischen Hersteller Benq zusehends das Geschäft. Der Konzern hat nach unerwartet schwachen Verkaufszahlen in der ersten Jahreshälfte seine Absatzprognose drastisch zusammengestrichen. Statt der ursprünglich angepeilten Marke von 500.000 LCD-Fernsehern rechnet Benq nun für 2005 nur noch mit einem Absatz von 300.000 Geräten, berichtet das Branchenportal „Digitimes“ unter Berufung auf den Benq-Manager Peter Chen.
In den vergangenen sechs Monaten waren demnach nur 130.000 Benq-LCD-Fernseher bzw. Auftragsfertigungen über die Ladentische gegangen. Für die schwache Entwicklung machte Chen den Preisdruck auf dem europäischen Markt verantwortlich, der vor allem vom Branchenprimus Philips ausgegangen sei. Benq setzt nun auf das absatzstarke Schlussquartal. Dann sollen mit den Flachmännern 40 Prozent des Jahresumsatzes erwirtschaftet werden. Darüber hinaus hofft Benq durch eine Verlagerung der Produktion im LCD-TV-Bereich wieder wettbewerbsfähiger zu werden. 2004 hatten die Taiwanesen rund 200.000 LCD-Fernseher abgesetzt.
Auf dem wachstumsstarken chinesischen Markt will Benq mit dem Launch eines 37-Zoll-LCD-Fernsehers punkten. Nach der geplanten Markteinführung des Gerätes im September will der Konzern im Reich der Mitte bis zum Jahresende einen Marktanteil von zehn Prozent erobern. Im vierten Quartal sollen in China pro Monat 2000 LCD-Fernseher abgesetzt werden. Der Fokus liegt aber weiterhin auf 32-Zoll-Geräten. Ein 46-Zoll-Flachbildschirmgerät, wie zuletzt in Taiwan gelauncht, soll in China dagegen vorerst nicht auf den Markt kommen.
Im Auftaktquartal dieses Jahres verzeichnete China einen wahren Sturm auf die beliebten Flachmänner. Nach Berechnungen der Marktforscher von Displaysearch gingen im Reich der Mitte im ersten Quartal insgesamt 200.000 LCD-Fernseher über die Ladentische und damit mehr als fünf Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Weltgrößter Markt mit einem Anteil von 41 Prozent blieb aber Europa. Hier stiegen die Absatzzahlen im Auftaktquartal 2005 um 188 Prozent auf 1,27 Millionen Geräte.
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