Das neue Sony Ericsson W800i hat für Aufsehen gesorgt, ist es doch ein ausgewachsenes Multimedia-Gerät und als solches Telefon, MP3-Player und Kamera in einem Gerät. Doch obwohl Sony Ericsson einige spektakuläre Funktionen wie die 2-Megapixel-Kamera vorweisen kann, ist das W800i keineswegs das einzige Multimedia-Handy auf dem Markt. Das Preisduell stellt ihm das bewährte Nokia 6230 gegenüber.
Das Nokia 6230 und das Sony Ericsson W800i ähneln sich in vielen Punkten. Beide wiegen knapp unter 100 Gramm, und auch die Abmessungen sind bis auf wenige Millimeter identisch. Beide unterstützen die drei GSM-Bänder um 900, 1800 und 1900 GHz. Für den Datenempfang werden GPRS und HSCSD geboten.
Für den Austausch mit anderen Telefonen oder Geräten wie Handhelds und Freisprecheinrichtungen gibt es Bluetooth sowie eine Infrarot-Schnittstelle. Auch E-Mail wird von beiden unterstützt, und beide bieten Komfortfunktionen wie Freisprecheinrichtung sowie Vibrationsalarm. Auf den zwei Handys läuft Java und damit kompatible Programme.
Wie das W800i von Sony Ericsson ersetzt auch schon das Nokia 6230 die Digicam und den MP3-Player. Geschossene Fotos kann man in beiden Fällen als MMS verschicken. Bei der Betrachtung des Fotos enden die Unterschiede allerdings. Das Gerät von Sony Ericsson bringt ein Display mit 176 mal 220 Pixeln Auflösung mit, beim Nokia-Handy sind es nur 128 mal 128 Pixel. Außerdem bietet das W8001 mit 262.000 Farben deutlich mehr Tiefe (Nokia: 65.536 Farben).
Auch die Auflösung der Fotos ist stark unterschiedlich. Das Sony Ericsson W800i zeichnet sich durch eine 2-Megapixel-Kamera aus, die 1632 mal 1224 Pixel bringt, während die bescheidenere Knipse des Nokia 6230 nur die VGA-Auflösung von 640 mal 480 Pixeln schafft.
Wie eine Digitalkamera muss auch ein Foto-Handy durch Flashspeicher-Karten erweiterbar sein, um immer Platz für die Aufnahmen zu haben – das gilt ganz besonders, wenn neben Fotos und eventuellen Videos auch MP3-Dateien für die Unterhaltung unterwegs gespeichert werden, wie im Fall der hier vorgestellten Konkurrenten. Das Sony Ericsson setzt dabei auf den Memory Stick Pro von Sony und liefert eine 512 MByte große Steckkarte mit, während am Nokia ein Einschub für MMC-Karten vorhanden ist, den standardmäßig eine 32-MByte-Karte ausfüllt.
Außer bei Display und Digicam liegt das Nokia 6230 noch in einem Punkt hinter dem neuen Gerät von Sony Ericsson zurück: Der Akku ist mit 850 Milliampèrestunden zwar nominell fast so leistungsstark wie der des W800i (900 mAh), der Hersteller spezifiziert aber nur eine Gesprächszeit von maximal 300 Minuten, während Sony Ericsson bis zu 540 Minuten angibt. Trotz der anspruchsvolleren Komponenten (vor allem das Display ist zu nennen) geht das Handy also wesentlich schonungsvoller mit seinen Ressourcen um.
Will man das Sony Ericsson W800i ohne Vertragsbindung kaufen, zahlt man derzeit 429 Euro plus Versand. Das Nokia 6230 gibt es schon für 225 Euro. Die Entscheidung, mehr Leistung zum höheren Preis zu wählen, fällt sicherlich nicht leicht. Dennoch dürfte der Nutzwert auf Dauer für das W800i sprechen, nicht nur von der Bildqualität her, sondern auch durch die längere Akkulaufzeit. Als Kompromiss gibt es von Nokia allerdings noch den Nachfolger 6230i mit 1,3-Megapixel-Kamera, der aktuell für 285 Euro zu haben ist.
Die genannten Preise wurden am 16. August 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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