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Mobilcom soll durch Zukäufe weiter wachsen

Nach dem Willen des neuen Großaktionärs Texas Pacific Group (TPG) soll der Mobilfunkdienstleister Mobilcom nach der Fusion mit seiner Internettochter Freenet weiter wachsen – und zwar durch Zukäufe. Als mögliches Übernahmeziel hat TPG dabei die Vodafone-Tochter Arcor im Blick. „Wir werden das Management beauftragen, selbst Übernahmeziele zu suchen und sie dem Aufsichtsrat vorzuschlagen“, sagte Dechet in Hamburg. Aus Sicht von TPG wären das Unternehmen, die das Wachstumspotenzial von mobilcom/freenet erhöhen. „Arcor zum Beispiel gehört nicht zu den Kernaktivitäten von Vodafone und sie haben sicherlich ein interessantes DSL-Geschäft“, fügte Dechet hinzu. TPG werde den bisherigen Freenet-Chef Eckhard Spoerr als Vorstandschef der neuen Gesellschaft in der Strategie unterstützen, das Wachstum im Geschäft mit schnellen Internetanschlüssen voranzutreiben.

Der US-Investor TPG hatte Anfang Mai 27,3 Prozent an Mobilcom von France Telecom übernommen. Die Aktionäre von Mobilcom und Freenet wollen in der nächsten Woche in getrennten Hauptversammlungen über die Verschmelzung abstimmen.

Dechet stellte klar, dass TPG derzeit keine Sonderdividende bei Mobilcom durchsetzen wolle. Für die Zukunft könnte dies allerdings zu einem Thema werden, wenn das fusionierte Unternehmen mobilcom/freenet bei Zukäufen nicht zum Zuge komme. „Wenn das Unternehmen die richtigen Zukäufe tätigt, erwarten wir keine Sonderdividende“, sagte der TPG-Partner. Spekulationen über eine bevorstehende Sonderausschüttung hatten den Kurs der Mobilcom-Aktie am 8. August auf ein Jahreshoch von 21,48 Euro getrieben. Analysten hatten in der vergangene Woche spekuliert, mobilcom/freenet könnte eine Sonderdividende zwischen acht und zehn Euro je Aktie ausschütten. Für den Finanzrahmen hatten die Branchenexperten die derzeitige Liquidität von 370 Millionen Euro und weitere Mittel in Höhe von 600 Millionen Euro zu Grunde gelegt, die sich Mobilcom durch Anleihen oder Kredite beschaffen könne.

Dechet kündigte an, TPG wolle auf der Mobilcom-Hauptversammlung sprechen, um für die Verschmelzung zu werben. „Wir hoffen, die Beschäftigten davon überzeugen zu können, dass der Zusammenschluss eine gute Idee ist.“ Teile der Belegschaft befürchten, dass sich der Hauptaktionär an ihrem Unternehmen beteiligt hat, um eine Sonderdividende zu kassieren. Sie haben den Mannheimer Rechtswissenschaftler Christof Hettich mit einer Anfechtungsklage für den Fall beauftragt, dass die Verschmelzung wie geplant nächste Woche beschlossen wird. Hettich begründet seine Kritik mit dem Verdacht, dass im Zuge der Fusion ein größtmögliches Ausschüttungsvolumen bei Mobilcom geschaffen werden solle. Die Bilanzierung der Vermögenswerte von Mobilcom soll von Buch- auf Zeitwerte umgestellt werden. Dadurch werden stille Reserven zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro gehoben.

ZDNet.de Redaktion

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