Google rüstet sich für Microsoft-Prozess

Um im Rechtsstreit gegen Microsoft gewappnet zu sein, hat Google die kleine, aber renommierte kalifornische Kanzlei Keker & Van Nest engagiert. Keker & Van Nest haben bereits die Betreiber der Online-Tauschbörse Grokster, den früheren Enron-Chef Andrew Fastow und den Wallstreet-Banker Frank Quattrone in Strafrechts-Prozessen vertreten. Aus Gerichtsdaten die gestern veröffentlicht wurden, gehe hervor, dass Google von fünf Keker & Van Nest-Anwälten vertreten wird.

Microsoft hat Google vergangenen Monat verklagt, da ein hochrangiger Manager, Kai-Fu Lee, von Microsoft zu Google gewechselt hat. Der Suchtechnologie-Experte habe gegen eine Konkurrenzklausel im Arbeitsvertrag verstoßen, klagt Microsoft. Diese Klausel hätte Lee daran hindern sollen, ein Jahr nach seinem Ausscheiden bei Microsoft bei einem konkurrierenden Unternehmen anzuheuern. Google hat Lee im Juli dieses Jahres angestellt, um ein Suchtechnologie-Zentrum in China aufzubauen. Bei Microsoft war Lee jahrelang für den Bereich Forschung und Entwicklung von Suchtechnologie und für den Aufbau von F&E- Zentren, unter anderem in Peking, verantwortlich.

In Gerichtsdokumenten hat Google die Klage als „Scharade, die Microsoft-Mitarbeiter einschüchtern soll“ bezeichnet. Obwohl ein Dokument, das von Microsoft im Papierkorb auf Kai-Fu Lees altem PC gefunden wurde, darauf hinweisen soll, dass Google und Lee mit einer Klage gerechnet haben, als Lee engagiert wurde, behauptet der Suchmaschinen-Riese nun, das Lee kein Suchtechnologie-Experte sei und dass er bei Microsoft nur peripher mit den China-Geschäften betraut gewesen sei.

Ende Juli dieses Jahres hat ein Richter vom Obersten Gerichtshof des Staates Washington Lee untersagt, bis auf weiteres bei Google zu arbeiten, da sich die Aufgabenbereiche zu sehr gleichen würden. Der Prozess wurde für den 9. Januar 2006 angesetzt. Microsoft wird im Rechtsstreit von der Kanzlei Preston Gates & Ellis vertreten. Der Vater von Microsoft-Chef Bill Gates, Preston Gates, war Gründungsmitglied der Kanzlei. Google wurde bisher von der Dorsey & Whitney vertreten, einem Unternehmen mit etwa 640 Anwälten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

16 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

17 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

24 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago