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Multicore-Chips machen Computer schlau

Plattformen mit einem entsprechenden Anwenderbewusstsein stellen neue Anforderungen an die Art und Weise, wie die Industrie Hardware, Software, Dienste und Schnittstellen in Zukunft entwickelt. Intel stattet seine Chips mittlerweile genau wie AMD oder IBM mit mehreren Prozessorkernen aus, so dass sie „Supercomputer-ähnliche Leistungsmerkmale“ aufweisen. Damit Plattformen entstehen, die ein größeres „Bewusstsein“ entwickeln, erwägt Intel den Einsatz etlicher, wenn nicht sogar Hunderter energiesparender Prozessorkerne in einem einzigen Prozessor. Der kommende Cell-Prozessor von IBM, Toshiba und Sony wird über neun CPUs verfügen.

» Prozessorkerne für Sehen, Hören, Netzwerksicherheit oder Spiele «

Jeder künftige Intel-Chip soll laut Rattner in der Lage sein, einzelnen Kernen oder ganzen Prozessorkern-Clustern für bestimmte Aufgaben wie Sehen, Hören, Netzwerksicherheit, Spiele oder Befehlserkennung die notwendige Speicherkapazität und Bandbreite dynamisch zuzuweisen. Diese zukünftigen Plattformen verwenden voraussichtlich Virtualisierungssoftware, um Schutzmauern für die Teilressource jeder Anwendung zu errichten. Dadurch soll der reibungslose und störungsfreie Ablauf sicher gestellt werden.

„Anwenderbewusste“ Plattformen könnten ihre höhere Rechenkraft dazu nutzen, mehrere Aufgaben und Eingabequellen zu verarbeiten:

  • Video (Kamera) zum Ansehen;
  • Audio (Lautsprecher, Mikrofon) für Hören und Sprechen;
  • Sensoren zum Fühlen;
  • Storage als Gedächtnis;
  • Netzwerk und Funk für die Verbindung zum Internet und mit anderen Geräten.

Anschließend – so die Hoffnung der Intel-Forscher – „lernt“ die Maschine unser tägliches Leben besser unterstützen zu können. Rattner veranschaulichte dies anhand eines Forschungsprojekts mit der Bezeichnung „Diamond“. Diese intuitive Applikation zur Bildersuche entwickeln derzeit Intel-Forscher und die Carnegie Mellon University in Pittsburg:

„Stellen Sie sich vor, die Seiten aller medizinischen Fachbücher einer Bibliothek fielen auf den Boden und sie müssten nach einem bestimmten Bild einer Krebszelle suchen. Keine Dateinamen, keine Verzeichnisse, nur ein Haufen Bilder. Dies wird bezeichnet als die Suche in nicht indizierten Daten“, erläuterte Rattner. „Diamond läuft auf mehreren Computern gleichzeitig und nutzt Fortschritte in der Computer-Vision sowie der Lernfähigkeit von Maschinen. Das Programm versteht es, Daten so zu durchforsten wie Menschen es tun. Zunächst ist das ‚Aussehen‘ eines Bildes ein zentrales Kriterium – Formen, Farben und Inhalte, danach folgt eine Annäherung an die Vorgabe. Dies ist ein erster Ansatz, komplexe Daten zu handhaben, ähnlich wie dies in der Welt der Zahlen mit Tabellenkalkulationsprogrammen, die komplexe Zahlenwerke aufbereiten.“

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ZDNet.de Redaktion

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