Intel hat auf seinem Developer Forum in San Francisco langfristige Forschungsprojekte vorgestellt, die elektronische Produkte intelligenter und sicherer machen sollen. Im Fokus stehe dabei die Anpassung der Geräte an die Nutzer-Gewohnheiten der Menschen – und nicht – wie seit Jahren gang und gäbe – umgekehrt. Die vielleicht schwierigste Herausforderung beim Bau von Systemen dieser Art sei es jedoch, ihnen das „wer“, „wo“ und „was“ unseres Lebens beizubringen.
» Multicore-Prozessoren beleben den Traum von intelligenten Systemen « |
Justin Rattner, Intel Senior Fellow und Director der Intel Corporate Technology Group, erläuterte in einer Rede, dass die heutigen elektronischen Produkte in der Regel nicht wissen, wie sie eingesetzt werden, wer sie benutzt oder was der Anwender bewerkstelligen möchte. Das alles müsse stets vom Nutzer vorgegeben werden. Ja, Anwender müssen in der Regel sogar vergleichsweise viel aufwenden, nur um Technologie nutzen und verwalten zu können. Dies führe schließlich zu einem gewissen Grad an Frustration. Gleichzeitig steige der Bedarf nach einfacheren und intuitiveren Lösungen, die umgekehrt den Menschen hilft, ihre Aufgaben zu erfüllen. Um dies zu erreichen, sei eben eine neue Generation an Plattformtechnologien nötig, die ein entsprechendes Anwenderbewusstsein schon mit sich bringe.
„Eine situations- und anwenderbewusste Plattform kann jedes Gerät sein, das in der Lage ist, sich selbst zu verwalten. Das weiß, wer und wo wir gerade sind und das versucht vorauszuahnen, was wir tun wollen“, sagte Rattner. „Es werden digitale Sinne notwendig, damit diese Geräte ihre Umwelt wahrnehmen und verstehen, was sie tun. Sie werden darüber hinaus eine neue Stufe an Intelligenz erklimmen müssen, damit sie unsere Anforderungen verstehen, mit anderen Elektronikgeräten reibungslos zusammenarbeiten und in unserem Interesse agieren ohne Schaden anzurichten.“
Genau betrachtet sind diese Versprechen genau so alt, wie die gesamte IT-Industrie. Der zunächst fürsorgliche Bordcomputer HAL aus Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ etwa war die Quintessenz von IBMs damaligen Zukunftsträumen. Zuletzt erlebte die Vision von intelligenten Systemen in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ein hoch: Fuzzy-Logic und das Internet sollten Computer zu vernetzten und intelligenten Wesen erheben. Zusammen mit dem Internet-Hype starb auch dieser Traum. Doch die heute von AMD, IBM, Intel und anderen vorangetriebene Multicore-Prozessorarchitektur weckt neue Hoffnung.
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