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Die Qual der Wahl

In der Tat geht es der ITK-Branche mit einem Wachstum von 3,7 Prozent deutlich besser als dem Rest der hiesigen Unternehmen. Auch werden hier bereits wieder Mitarbeiter gesucht. Bildung und Qualifizierung sieht die SPD als vordringliche Aufgaben, um den Folgern der Abwanderung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer entgegenzuwirken.

Die Unterschiede der beiden Lager lassen sich leicht auf einen Punkt bringen: CDU/CSU und FDP wollen die Rahmenbedingungen für die Unternehmen etwa durch niedrigere Steuersätze und Abbau von Arbeitsrechten und Subventionen verbessern. Sie hoffen, dass eine florierende Wirtschaft ihre Profite nicht nur im Ausland investiert.

SPD und Grüne dagegen haben erkannt, dass ihr Liberalisierungskurs zwar der internationalen Konkurrenzfähigkeit Deutschland genutzt hat, nicht aber, wie erhofft, hier zu Lande Arbeitsplätze schaffen konnte. Deshalb werben sie nun damit, profitable Unternehmen in die gesellschaftliche Pflicht nehmen zu wollen.

Besonders kritisch geht schließlich die in Linkspartei umbenannte PDS mit der ITK-Wirtschaft ins Gericht. Sie schließt sich zwar dem allgemeinen Tenor insofern an, als auch sie diese zukunftsträchtige Branche unterstützen möchte – aber nur sofern daraus Arbeitsplätze erwachsen. Dabei stehen für die Partei vor allem Investitionen in Erziehung, Bildung, Wissenschaft und Forschung im Vordergrund. Allerdings trage die Branche mit ihren Techniken bislang eher zum Arbeitsplatzabbau als auch zur Zunahme von Bilig-Jobs bei. Trotz wachsender Zahl von Anbietern gebe es etwa in der Telekommunikations-Branche heute nur vier Prozent mehr Arbeitsplätze als vor sechs Jahren. Konkrete Maßnahmen, gar Finanzierungsvorschläge gibt es im Wahlprogramm der Linkspartei jedoch nicht.

Die ITK-Spezialisten werden wie viele andere Deutsche bald entscheiden müssen, ob ihnen eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für ihre Arbeitgeber eher nützt oder schadet, ob ein flexibler Arbeitsmarkt mehr Chancen oder mehr Risiken birgt.

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ZDNet.de Redaktion

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