Drahtlose Netzwerke sind gerade in kleinen Büros weit verbreitet. Schließlich finden sie sich oft in Gebäuden ohne vorverlegte Kabel, wo WLANs einfache Erweiterung auch nachträglich ermöglichen. Wie stellt man aber die Drucker im Netzwerk zur Verfügung? Lokal verbinden und dann unter Windows freigeben ist unpraktisch, beansprucht dieses Verfahren doch den Drucker-Host-PC auch dann, wenn seine Kollegen auf den Printer zugreifen.
Die naheliegende Lösung ist ein Printserver, der einen oder mehrere Drucker nachträglich ins drahtlose Netz bringt. Im Gegensatz zu internen Printservern, die für bestimmte Drucker nachrüstbar sind, können die hier vorgestellten Geräte für eine ganze Gruppe von USB-Druckern dienen: Sie verfügen zwar meist nur über einen USB-Anschluss, der aber mit einem Hub vervierfacht werden kann.
Der kürzlich von ZDNet getestete Netgear WGPS606 Wireless Printserver bietet sogar ein besonderes Extra für kleine Netze: Er kann gleichzeitig als Vier-Port-Switch fürs kabelgebundene LAN dienen, also vier Geräte mit Netzwerkstecker zustätzlich zum Drucker ins WLAN hineinbringen. Probleme bei der Installation haben das Testergebnis allerdings gedrückt.
Sieht man sich bei der Konkurrenz um, findet man zahlreiche Alternativen, wenn auch ohne Switch-Funktion. Hewlett-Packard zum Beispiel bietet eine Reihe von internen und externen WLAN-Printservern für die eigenen Modelle und alle kompatiblen Drucker. Unter allen lieferbaren Printservern des Herstellers unterstützt allerdings nur der hier gelistete EW2400 den WLAN-Standard 802.11g, der Rest begüngt sich mit dem Vorgänger 802.11b.
Von 3Com kommt ein Standard-Printserver mit Wireless-G-Support, eine Fast-Ethernet-Schnittstelle und einem USB-2.0-Port für den Druckeranschluss. Als viertes Modell wurde der SEH Intercon PS54-G ausgewählt. Das deutsche Unternehmen SEH ist seit Jahren auf Printserver spezialisiert. Auch der PS54-G bringt ein interessantes Extra mit: Er hat außer der USB-Schnittstelle auch ein Centronics-Interface für die Integration älterer Drucker. Allerdings hat der SEH-Printserver als einziger unter den hier aufgelisteten keinen Kabel-Netzwerk-Anschluss.
Worauf muss man beim Kauf eines Printservers achten? Neben den Netzwerkanschlüssen, den Drucker-Ports und dem Preis müssen vor allem die erwünschten Sicherheitsstandards verfügbar sein, etwa Verschlüsselung nach WEP mit der benötigten Tiefe oder Authentifizierung nach WPA. Der SEH-Printserver etwa unterstützt außerdem das in vielen Firmen genutzte LEAP, eine proprietäre Authentifizierungsmethode von Cisco.
Größe und Gewicht spielen keine besondere Rolle, da man einen Printserver ebensowenig wie den Drucker auf Reisen mitnehmen wird. Über die Unterbringung auf dem Schreibtisch oder im Regal sollte man sich aber Gedanken machen, und auch über die Stromversorgung, falls ein separates Netzteil erforderlich ist.
Die Konfiguration erfolgt in den meisten Fällen über Webbrowser. Wer mehrere Printserver einsetzt, wird als Alternative dazu eine eigene Verwaltungssoftware schätzen. Ein guter Printserver sollte mit den Verwaltungstools der größten Hersteller kompatibel sein, um sich in bestehende Netze gut einzufügen. Die Kompatibilität ist natürlich der große Vorteil, den die Bindung an einen einzelnen Hersteller mit sich bringt.
Vom Preis her liegen die Printserver von HP und SEH in ein einer anderen Klasse (230 bis 250 Euro) als die Modelle von Netgear und 3Com (80 bis 100 Euro). Der Grund ist die lange Liste der Kompatibilitäten, die SEH und HP anbieten können. Die beiden Geräte sind für den Einsatz in großen Unternehmensnetzen geeignet. Sie müssen eine Vielzahl von Protokoll-, Verschlüsselungs- und Software-Standards befolgen. Anders bei den Low-End-Geräten: Der 3Com-Printserver unterstützt zum Beispiel nur die Protokolle Appletalk, IPP, Netbeui und TCP/IP. Wie man in Internet-Foren und Newsgroups nachlesen kann, kommt es bei diesen Geräten immer wieder einmal zu Konfigurationsproblemen im Verbund mit bestimmten Druckern. Hat man aber einen kompatiblen Drucker oder (wie im Testbericht zum Netgear beschrieben) etwas Glück, kann ein Gerät für unter 100 Euro vollkommen ausreichen.
Die genannten Preise wurden am 29. August 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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