Eines der Markenzeichen objektorientierter Entwicklung ist die Vererbung. Sie ermöglicht die Verwendung von Funktionen eines Objekts in einem anderen Objekt. So spielt Vererbung zum Beispiel eine entscheidende Rolle, wenn man neue eigene Steuerelemente in .NET erstellt (dabei ist die Control-Klasse die Basis-Klasse). Darüber hinaus kann man die Vererbung auch in ASP.NET-Anwendungen nutzen. Ein gutes Beispiel ist das Erstellen einer Basisseiten-Klasse, die gemeinsame Funktionen enthält. Diese Basisseiten-Klasse kann dann immer verwendet werden, wenn man neue Seiten erstellt. Und so funktioniert dieses Konzept:
Erzeugen einer Seite
Wenn ein Client eine ASP.NET-Seite anfordert, besteht der vom Server ausgeführte Code aus mehr als dem Code, den man selbst geschrieben hat. Während der Laufzeit – also wenn die Seite angefordert wird – erzeugt und kompiliert ASP.NET eine oder mehrere Klassen, welche die eigentlichen Aufgaben ausführen, die zur Erzeugung der Seite erforderlich sind.
Eine ASP.NET-Seite wird als Einheit ausgeführt: Die serverseitigen Elemente werden mit ereignisbezogenem Code kombiniert. Die Seiten werden dynamisch kompiliert und bei Anforderung das erste Mal ausgeführt. Die Klassen, die der Compiler erzeugt, hängen davon ab, ob die Seite das Single-File- oder das Code-Behind-Modell verwendet.
Bei einer Single-File-Seite sind Markup, serverseitige Elemente und Event-Handling-Code in einer einzigen ASPX-Datei enthalten. Bei der Kompilierung der Seite wird eine neue Klasse von der Basisklasse System.Web.UI.Page abgeleitet.
Das Code-Behind-Modell ist da etwas komplexer. Markup und serverseitige Elemente der Seite sind in der üblichen ASPX-Datei enthalten. Der Code der Seite befindet sich in einer separaten Code-Datei und enthält eine Teilklasse. Den eigenen Code fügt man dieser Klasse hinzu.
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