Eigene Suchmaschine mit Google Mini

Die Milliarden von Dokumenten im Netz sind wertlos, wenn man dasjenige, welches man wirklich braucht, nicht finden kann. Das macht die Stärke von Google aus, und ein Teil dieser Stärke findet sich nun in eine bedienerfreundliche Suchanwendung namens Google Mini wieder. Google wendet sich damit an kleine und mittelgroße Betriebe, die eine Suchmaschine brauchen, aber keine Zeit haben, sich eingehender mit der Materie auseinanderzusetzen. Im Test erwies sich Google Mini als leistungsfähig und flexibel, es bliebe nur zu wünschen, dass Erweiterungen sich nicht ganz so schwer auf die Brieftasche auswirkten.

Installation in 30 Minuten

Die Hardware des Google Mini ist einfach: ein leuchtend blaues, in einem Rack zu installierendes und 1U hohes Gerät mit einem großen, oben aufgemalten „Google“-Logo. Man schließt das (mitgelieferte) Netzwerkkabel und das Stromkabel an und wartet auf den Bestätigungston, mit dem das Gerät einem mitteilt, dass es hochgefahren ist. Es gibt keinen gesonderten Netzschalter, sobald es ans Stromnetz angeschlossen wird, beginnt das Gerät hochzufahren.

Jetzt muss die Netzwerkkonfiguration vorgenommen werden. Das heißt, man teilt dem Mini seine Adresse im Netzwerk zu, gibt an, welchen E-Mail-Server er verwenden soll, um Statusmeldungen zu versenden, und ähnliche Informationen dieser Art. Dazu muss man einen Laptop an den Mini anschließen. Man könnte den Mini wahrscheinlich auch zu einem Desktop schleppen und an diesen anschließen, da der Mini aber wahrscheinlich irgendwo in einem Serverraum oder in einem Schrank installiert wird, ist ein Laptop die einfachste Lösung.

An der Rückseite des Mini befinden sich zwei RJ-45–Anschlüsse – ein Netzwerkanschluss, mit dem er an das Netzwerk angeschlossen wird, und ein Konfigurationsanschluss, der speziell für die zunächst vorzunehmenden Konfigurationsaufgaben vorgesehen ist. Google liefert ein spezielles Crossover-Kabel mit, über das man seinen Laptop an diesen Konfigurationsport anschließen kann, und man hat dort auch daran gedacht, dieses Kabel mit einem Etikett zu versehen, auf dem steht, wie die IP-Adresse für die Konfiguration lautet.

Man startet einfach einen Browser auf dem Laptop und gibt die Konfigurations-IP-Adresse des Mini ein. Jetzt muss man dem Mini mitteilen, was am Netzwerkanschluss geschehen soll – welche IP-Adresse ihn zugewiesen wird, welche DNS-Rechner befragt, welcher SMTP-Server verwendet werden soll und so weiter. Die Administrationskonsole des Mini besteht im Prinzip aus einer Reihe von Web-Formularen, die man mit den genannten Informationen ausfüllt.

Der Mini kann einige der benötigten Informationen (DNS, Gateway-Adresse) aus dem DHCP des Netzwerks abrufen. Man muss dem Mini aber eine statische IP-Adresse zuweisen (die der Netzwerkadministrator bereitstellt). Einige der abgefragten Dinge, wie etwa die SMTP-Server, finden sich nicht im DHCP-Protokoll.

Das klingt vielleicht ein wenig kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Es gibt in der Administrator-Konsole eingebaute Testfunktionen, mit denen man feststellen kann, ob man gültige Namen und Adressen eingegeben hat. Es mag sein, dass dies nur Glück war, aber im Test dauerte die Erstkonfiguration vom Anschluss ans Stromnetz bis zum Abschluss nur etwa 30 Minuten.

Zu bemängeln ist nur, dass sich der Konfigurationsanschluss an der Rückseite des Geräts befindet. Theoretisch muss man die Netzwerkkonfiguration wahrscheinlich nie ändern, falls aber doch, erwiese sich ein vorne angebrachter Konfigurationsanschluss als durchaus nützlich. Je nachdem, wie viel Platz im Rack ist, könnte es schwierig werden, seinen Laptop erneut mit dem hinten liegenden Konfigurationsanschluss zu verbinden.

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ZDNet.de Redaktion

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