Heute geht Microsoft in Sachen Open-Source-Software klüger vor. Der Riese aus Redmond hat erkannt, dass sich einige seiner Produkte wie etwa seine Management-Tools oder die Virtual Server besser verkaufen lassen, wenn sie eine bessere Interoperabilität mit Linux bieten.
„Microsoft ist ein sehr opportunistisches Unternehmen“, sagt Hilf. „Sie gucken immer, wie sie noch mehr Geld machen können. Wir wollen auch weiterhin Software herstellen, die sich gut verkauft.“ Hilf erklärt weiter, dass er sich auf dem Campus in Redmond bei Diskussionen mit Kollegen oft in der Rolle des Stellvertreters für einen Kunden wieder findet, der mit Linux arbeitet. „Sie kommen zu mir und sagen: ‚Hey, Bill, ist das etwas, was für Linux-Kunden interessant wäre, oder ist das Schwachsinn?'“, so Hilf.
Hilfs Fähigkeit, die Kluft zwischen der Windows- und der Linux-Welt zu überbrücken, macht ihn auch bei Microsoft-Kunden beliebt, die ihn um Rat fragen, wie man beide Systeme zur Zusammenarbeit bewegen kann. „Viele Kunden kommen und sagen: ‚Wir haben da auch so eine gemischte Umgebung. Sie müssen doch wissen, wie man das und das macht …'“, berichtet Hilf.
» Microsoft ist ein opportunistisches Unternehmen« |
Bill Hilf |
Die Einrichtung seines Labors inmitten der Redmonder „Windows-total“-Welt stellte für Hilf dennoch eine Herausforderung dar. Ursprünglich verfolgte er das ehrgeizige Ziel, einen Serverraum mit Dutzenden unterschiedlichen Linux-Versionen einzurichten, dazu kommerzielle Unix-Software von Sun Microsystems, IBM, Hewlett-Packard und Apple Computer. Das Ziel bestand darin, eine „stärker gemischte Umgebung zu haben, als man sie bei einem ‚vernünftigen‘ Kunden antreffen würde.“
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