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Streit um Mitarbeiter: Microsoft und Google vor Gericht

Im Streit um den Ex-Microsoft-Mitarbeiter Kai-Fu Lee standen sich die Kontrahenten Google und Microsoft am Dienstag vor Gericht gegenüber. Lee hat Microsoft den Rücken gekehrt, um für Google tätig zu werden. Dem Windows-Hersteller zufolge verstoße dies aber gegen ein vertraglich festgelegtes Wettbewerbsverbot.

Eines der Kernargumente von Microsoft war, dass Lee noch während seiner Zeit als Angestellter vertrauliche Informationen an Google gesendet hat. Vertreter des Suchanbieters versuchten Job-Verlagerungen nach China durch Microsoft in den Vordergrund zu rücken.

Lee selbst sagte aus, er sei für die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach China verantwortlich gewesen. Damit sollte ein von Ballmer 2002 ausgegebenes Ziel, Arbeit im Wert von 100 Millionen Dollar auszulagern, erreicht werden. Hauptsächlich habe es sich dabei um Jobs im Bereich Testing gehandelt.

Beide Seiten griffen auch auf alte E-Mails zurück, um ihre Position zu stützen. Ein Microsoft-Anwalt präsentierte eine Nachricht von Lee an den Google-CEO und die Gründer, in der der betont, dass seine aktuelle Arbeit „eng mit Google in Verbindung steht“. Die Redmonder sehen dadurch das Argument von Google entkräftet, dass sich das neue Tätigkeitsfeld von Lee erheblich unterscheidet.

Die Google-Anwälte konnten einen wichtigen E-Mail-Wechsel zwischen zwei Microsoft-Mitarbeitern präsentieren. Diese ließen in einer Unterhaltung über die Prozess-Strategie durchblicken, dass Lee nicht in dem Maße in die Entwicklung von Suchprogrammen involviert war, wie Microsoft behauptet.

Erst vergangene Woche wurde in Zusammenhang mit dem Prozess eine beeidete Aussage von Ex-Microsoft-Manager Marc Lucovsky öffentlich, der ebenfalls zu Google gewechselt ist. Demnach soll CEO Steve Ballmer ausgerastet sein und einen Stuhl quer durch einen Raum geschleudert haben, als er von den Plänen seinen Angestellten erfuhr. Ballmer selbst bestreitet allerdings, dass sich das Treffen so zugetragen hat.

ZDNet.de Redaktion

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