Linux im Abonnement: Linspire 5

Linspire unterstützt offiziell nur die Aktualisierung durch CNR: Wer also auf andere Art Programme installiert, kann nicht mit Support rechnen.

Support ist, wie bei eigentlich jeder Linux-Distribution, im Internet reichlich vorhanden. Alle Foren, FAQs und Hilfedateien sind wie erwähnt komplett auf Englisch, während es bei Suse-Linux zum Beispiel zahlreiche deutschsprachige Hilfen gibt. Das ist angesichts der Abogebühr etwas enttäuschend.

Auch kann man nicht mit einem deutschsprachigen Telefonsupport rechnen. Selbst in der 20 Seiten dünnen Broschüre, die zum Lieferumfang von Linspire 5 gehört, findet sich keine deutsche Kontaktadresse. Die Broschüre übrigens, die einzige gedruckte Dokumentation, ist schön gestaltet und durchaus hilfreich, da etwa für die Modem-Konfiguration entsprechende Fenster in Farbe abgebildet sind. Auf der letzten Seite findet der Anwender noch eine Liste der wichtigsten Shortcuts, unter denen übrigens auch die Windows-Taste ist. Sie dient zum Öffnen des „Startmenüs“, das hier allerdings besser „Los-Menü“ heißen sollte. Das große Problem mit dieser Broschüre ist der geringe Umfang von 20 Seiten, auf denen die meisten Kernkomponenten gerade einmal erwähnt werden können.

Versteckte Kosten

Linspire installiert standardmäßig Firewall- und Antiviren-Software. Auch ein Anti-Spam-Programm ist vorhanden. Allerdings kostet das Antiviren-Programm eine zusätzliche Abogebühr für die Virendefinitionen von 29,90 Dollar pro Jahr oder 19,90 Dollar pro Jahr für Gold-User. Wer also alle Updates inklusive Viren mitnehmen möchte, ist mit 69,80 Dollar pro Jahr dabei.

Auch, wenn er eine DVD ansehen möchte, kommen neue Kosten auf den Anwender zu. Das Einlegen des Mediums wird abgefangen, und der Linspire-Kunde erfährt, dass kein DVD-Player gefunden wurde. Dankbarer Weise bietet der Info-Text gleich den Link zum Download des für Linspire passenden Players mit dem einfallsreichen Namen „DVD-Player“. Er kostet 49,90 Dollar, aber CNR-Kunden zahlen „nur“ 9,90 Dollar.

Die CNR-Datenbank enthält zwar mit Xine einen weiteren DVD-Player, der aber nur nicht kopiergeschützte Medien abspielt – also keine kommerziellen Film- oder Musik-DVDs, sondern nur die selbst gebrannten von Freunden.

Da so gut wie jeder Anwender heutzutage auch einmal eine DVD auf dem PC abspielen möchte, wenn vielleicht der Fernseher anderweitig besetzt ist, kann man die Zusatzkosten von 9,90 Dollar von vorneherein zu den Anschaffungskosten für Linspire rechnen. (Übrigens werden auch andere Linux-Distributionen, zum Beispiel Suse-Linux, ohne DVD-Player ausgeliefert. Der Grund sind die anfallenden Lizenzgebühren.)

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ZDNet.de Redaktion

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