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Microsoft baut Geschäft mit Mäusen und Tastaturen aus

Microsoft will sein Geschäft mit Mäusen und Tastaturen in den kommenden Jahren kräftig ausbauen, weil sich der Konzern davon ein deutliches Wachstum außerhalb seines Stammgeschäfts verspricht. „Momentan kratzen wir noch nicht einmal an der Oberfläche dessen, was wir mit unseren Geräten noch erreichen können“, sagte Matt Barlow, Chef der Hardwaresparte des weltgrößten Softwarekonzerns, dem „Handelsblatt“. Hinter dem Schweizer Wettbewerber Logitech ist Microsoft die weltweite Nummer zwei in diesem Geschäft.

„Wir sehen mit Mäusen und Tastaturen noch riesige Wachstumsmöglichkeiten“, unterstrich Barlow. Microsoft werde in den kommenden Jahren Geräte für ganz spezielle Zielgruppen auf den Markt bringen. Schon heute gibt es extra Mäuse für Spielefans. Künftig sollen auch Musikliebhaber oder Videobegeisterte maßgeschneiderte Angebote bekommen.

Wie viel der Softwareriese mit Hardware umsetzt und verdient, wollte Barlow zwar nicht sagen. Seit die Sparte 1982 gegründet worden sei habe sie jedoch jedes Jahr den Gewinn gesteigert. Allerdings sei die Marge niedriger als im Stammgeschäft mit Software wie dem Betriebssystem „Windows“ oder der Büroanwendung „Office“, erläuterte Barlow.

Der Grund für dafür liegt auf der Hand: Ist Software einmal entwickelt, entstehen beim Vertrieb vergleichsweise geringe Kosten. Die Hardware dagegen muss erst produziert und dann aufwendig verschickt werden.

Dennoch sei das Geschäft für das Unternehmen attraktiv, unterstrich Barlow: „Von Anfang an ging es Microsoft darum, den Kunden das Arbeiten mit unserer Software einfacher und leichter zu machen. Auch heute noch arbeiten wir sehr eng mit den Software-Entwicklern zusammen.“

Microsoft kämpft dabei an zwei Fronten gegen die Wettbewerber. Auf der einen Seite stehen Markenanbieter wie Marktführer Logitech. Ihre teuren Markenprodukte sind bei Computernutzer beliebt, weil sie hohe Anforderungen an Komfort, Funktion und Design stellen. Darüber hinaus tritt Microsoft gegen die Computerbauer an, die einfache Mäuse und Tastaturen zusammen mit den Rechnern verkaufen, ohne dafür etwas extra zu verlangen .

Logitech bedient beide Kundengruppen, weil der Konzern auch im Auftrag der PC-Hersteller produziert. Allerdings erwirtschaftet selbst Logitech neun von zehn Euro mit dem Verkauf seiner Markenprodukte im Einzelhandel.

Nach Ansicht von Microsoft werde der Markt für die so genannten Peripherie-Geräte in den nächsten Jahren deutlich schneller wachsen als der PC-Markt selbst. Die Mäuse und Tastaturen von Spezialanbietern würden besseres Design, zusätzliche Funktionen und höheren Komfort bieten als das, was die PC-Hersteller selbst ausliefern würden, betonte Barlow.

Die neueste Zusatzfunktion in den Mäusen von Microsoft ist ein kleiner Knopf, mit dem sich ein Vergrößerungsfenster auf dem Bildschirm öffnen lässt. Darüber hinaus haben die Amerikaner eine Tastatur speziell für Multi-Media-PCs im heimischen Wohnzimmer entwickelt. Das flache, kabellose Gerät vereint Tastatur, Maus und Fernbedienung und passt auch vom Aussehen her in die gute Stube.

ZDNet.de Redaktion

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