Dell will künftig keine Server mehr mit Intels Server-Chip Itanium anbieten. Dieser Schritt unterstreicht die Fokussierung des Computerherstellers auf Low-Cost-Server und zeigt, dass Intel beim Versuch, den Itanium im Mainstream zu positionieren, gescheitert ist.
Ein Vertreter von Dell bestätigte, dass derzeit eine Umstellung läuft. Auf der Website würden nur noch Xeon-basierte Server beworben, eine Suche im System würde aber noch Itanium-Server wie den Power Edge 7250 zu Tage fördern.
Der Ausstieg von Dell ist indes keine Überraschung. Dieser Schritt ist spätestens absehbar, seitdem Intel den Itanium im absoluten Highend-Segment positioniert hat. Der Computerhersteller hat Server in diesem Leistungsbereich „als immer weniger interessant“ bezeichnet und ein von Unisys entwickeltes 32-CPU-System aus dem Programm genommen. Zu der Entscheidung von Dell könnte auch die Ankündigung von Microsoft beigetragen haben, den Itanium nur noch für wenige eng abgegrenzte Aufgabenfelder zu unterstützen.
Bei Intel hat der Ausstieg von Dell keine besonderen Reaktionen hervorgerufen. „Es ist bedauerlich, Dell als Kunden zu verlieren, aber offen gesagt sehen wir ihren Einfluss als vernachlässigbar an“, so Intel-Sprecherin Erica Fields.
Der mit Abstand wichtigste Itanium-Partner in Hewlett-Packard. Das Unternehmen hat den Chip mitentwickelt. Auch Fujitsu, NEC, Hitachi, Unisys und SGI verkaufen Server mit der CPU. Intel will den Itanium trotz einiger Rückschläge weiterentwickeln und hat einen Roadmap über mehrere Jahre vorgelegt. Ende 2005 soll mit dem Montecito eine Dual-Core-Version kommen, vermutlich 2007 mit dem Montvale eine Quad-Core-Variante.
Zudem soll noch diesen Monat ein gemeinschaftliche Initiative von Intel, HP, Orace und anderen angekündigt werden, um die Softwareunterstützung für den Chip sicherzustellen. So sollen Entwickler beispielsweise bei der Potierung ihrer Anwendungen unterstützt werden.
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