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Experten: Spam und Virenflut nehmen ab

Die seit Jahren steigende Spam- und Virenbelastung hat dem ehemals attraktiven Kommunikationsmediums E-Mail stark zugesetzt und kritische Fragen nach der Zukunft des Mediums aufgeworfen. Neueste, vom Institut für Internet-Sicherheit der Fachhochschule Gelsenkirchen veröffentlichte Trends geben jetzt allerdings Anlass zur Hoffnung. „Der Vergleich von Datenmaterial Ende des Jahres 2004 mit aktuellen Daten weist auf eine rückläufige Tendenz im Spam- wie auch im Virenbereich hin“, meint Norbert Pohlmann, geschäftsführender Direktor des Instituts.

Verbessertes IP-Blacklisting sowie die Ablehnung nicht-existierender Empfänger-Adressen bereits im SMTP-Dialog habe in Kombination mit der grundsätzlichen Abnahme an versendeten Spam-Mails zu einer deutlichen Entspannung auf Seiten der User geführt, so Pohlmann weiter. Erhielten E-Mail-Nutzer Ende des Jahres 2004 laut einer für 40 Millionen E-Mail-Accounts repräsentativen Erhebung durchschnittlich noch 69 Prozent an Spam, so verringerte sich dieser Anteil bis Mitte 2005 auf lediglich 52 Prozent. „Man kann angesichts der neuesten Ergebnisse davon ausgehen, dass die Mechanismen zur Eindämmung von Spam und Viren langsam zu greifen beginnen“, ist Pohlmann optimistisch, das Problem auf einem für Anwender erträglichen Niveau unter Kontrolle zu bringen.

Pohlmanns Überzeugung, Spammer über Verhinderungsmechanismen im SMTP- und IP-Bereich langfristig abzuschrecken, werden von Branchenexperten nicht uneingeschränkt geteilt. Experten des E-Mail-Sicherheitsunternehmen Messagelabs können zwar eine leichte Entspannung im Virenbereich bestätigen. Was das Spamvolumen betrifft, sei hier allerdings trotz der von Pohlmann angesprochenen Verbesserungen im IP-Bereich (Stichwort Traffic Shaping) kein relevanter Rückgang zu erwarten, so die Unternehmenssprecher Andreas Pölt und Alexander Peters. Vielmehr habe man es hier mit einem Wettrüsten zwischen Spammern und Security-Unternehmen zu tun, das auch für die Zukunft neue große Attacken erwarten lasse.

Im Bereich der Virenproblematik sei in den letzten Monaten tatsächlich eine Volumensreduktion von zehn Prozent auf rund drei Prozent aller E-Mails messbar, so die Unternehmenssprecher weiter, die gleichzeitig aber auf das gesteigerte Riskio für einzelne Unternehmen hinweisen: „Globale Virenattacken mit dramatischen Outbreaks, die ganze Infrastrukturen zerstören, gehören durch die gesteigerten Sicherheitsmaßnahmen der Unternehmen aller Wahrscheinlichkeit nach der Vergangenheit an. Derzeit gefährlicher sind gezielt durchgeführte Attacken auf einzelne Unternehmen im Phishing- und Pharming-Bereich, die im Sinne moderner Industriespionage eingesetzt werden“, so die Experten des Securityunternehmens abschließend.

ZDNet.de Redaktion

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