Categories: Unternehmen

Microsoft baut den Konzern um – aus Angst vor Google

Microsoft wird seine Unternehmensstruktur umbauen und sich in drei neue Geschäftsbereiche aufteilen. Jede dieser Sparten werde einen eigenen Vorstand bekommen, teilte das Unternehmen gestern Abend in Redmond mit.

Der Bereich „Business Division“ wird künftig von Jeff Raikes geleitet, „Entertainment & Devices“ von Robbie Bach. Bei „Products & Services“ teilen sich Kevin Johnson und Jim Allchin das Amt. Letzterer wird das Unternehmen übrigens verlassen, sobald Microsoft sein Windows Vista Ende kommenden Jahres ijn den Handel bringt.

Um Hosted Services zentraler zu positionieren, soll das MSN Webportal in die Platform Product Development Group integriert werden. Der Schritt solle das Unternehmen flexibler machen und Entscheidungsvorgänge beschleunigen, so der Microsoft-Chef in einem Memo an die Mitarbeiter.

Warum aber stülpt Ballmer unmittelbar vor dem 30-jährigen Geburtstag des Softwareriesens die komplette Firma um? „Das ist eine Reaktion auf Google“, erklärte umgehend der Analyst Frank Gillett von Forrester Research. Besonders dass MSN mit der Platform Group verschmolzen werde sei dafür ein sicheres Zeichen. „Microsoft ist ohne Zweifel alarmiert durch den Erfolg von Google. Die wildern in einem Wald, den Microsoft für sich beansprucht“, so Gillet. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Ballmer ob des Erfolges von Google einen Tobsuchtsanfall bekam.

Zusätzlich hat Steve Ballmer den Chief Technology Officer Ray Ozzie damit beauftragt, die Software Services quer durch das gesamte Unternehmen zu expandieren. Auch dies ist ohne Zweifel eine direkte Reaktion auf Google, das mit verschiedensten Web Service-Angeboten die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zieht. Genannt seien hier nur kurz die Desktop-Suche und Earthview.

Generell wird die IT-Branche gerade von einer Welle der Hosted Services überrollt. So wie Siebel dem Druck durch den On Demand-Experten Salesforce.com nicht mehr stand halten konnte, so spüren generell alle Software-Anbieter „das Feuer von Software-on-Deamand“, so Israel Hernandez, Analyst bei Lehman Brothers. „Microsoft hat bislang weder Leute noch Prozesse installiert, die dem standhalten können.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago