Der asiatische Mischkonzern Hutchison Whampoa hat bei der Mailänder Börse und der Finanzaufsicht Consob die Erlaubnis für einen Börsengang der italienischen Mobilfunk-Tochter 3 Italia beantragt. Insgesamt will das Unternehmen 20 bis 25 Prozent der Aktien für bis zu 2,5 Milliarden Euro platzieren.
Wie aus Finanzkreisen zu hören ist, ist der Börsengang für November geplant. Es wäre für Mailand der größte seit der Erst-Notierung von Terna, der Tochter des Stromkonzerns Enel im Juni 2004. Mit dem geplanten Gang auf das Mailänder Parkett platziert Hutchison seine erste Mobilfunktochter. Nach den Berechnungen der Deutsche-Bank-Analysten in Hongkong ist 3 Italia insgesamt 10,5 Milliarden Euro wert.
Der Hongkonger Konzern ist das einzige Unternehmen, das im Mobilfunk ausschließlich Netze der dritten Generation, auch UMTS genannt, betreibt. Diese Technologie ermöglicht neben der Übertragung von Sprache auch datenintensive Dienste wie Videotelefonie, mobiles Fernsehen oder Navigationssysteme für Handys.
Entgegen den ursprünglichen Hoffnungen hat sich der neue Standard bislang aber nicht als Zugpferd für die Branche erwiesen. Die Kunden interessierten sich nicht für Zusatzdienste wie mobiles Fernsehen, die Auswahl der UMTS-Handys war lange zu gering, und die Netzabdeckung ließ zu wünschen übrig.
Hutchison musste sich deshalb zunächst von seiner Strategie verabschieden, sich als mobiles Multimedia-Unternehmen zu positionieren. „3 ist mittlerweile ein ganz gewöhnlicher Netzbetreiber, der mit den anderen im Wettbewerb steht“, sagt Arno Wilfert von der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
Um als Newcomer in den europäischen Märkten Fuß zu fassen, musste sich Hutchison über den Preis von der Konkurrenz unterscheiden. In Großbritannien und Italien senkte 3 die Tarife so weit, dass dort Telefonieren mit UMTS sogar billiger wurde als mit dem alten GSM-Standard. Der Erfolg blieb nicht aus: In Italien gewann 3 seit dem Start 2003 bereits mehr als 4,5 Millionen Kunden. Hutchison hatte in dem südeuropäischen Land im November 2000 für 3,2 Milliarden Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert.
3 Italia wird zu 91,3 Prozent von Hutchison Whampoa kontrolliert, zu fünf Prozent von der italienischen Bank San Paolo Imi und zu zwei Prozent von 3G Mobile Investments der Gruppe des Investors Franco Bernabè. Weitere Anteile halten die Mediengruppe RCS, die Beteiligungsholding Gemina und Tiscali.
„Die Entwicklung von 3 Italia ist exzellent“, sagte der Managing Director der Hutchinson Group, Canning Fok. Nach Angaben des Unternehmens hat 3 Italia im August zum ersten Mal ein positives Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (Ebitda) geschrieben.
„Das ist der erste Schritt für die Notierung von 3-Italia-Aktien. Sie soll stattfinden, wenn die Marktbedingungen stimmen und die nötigen Genehmigungen vorliegen“, teilte Hutchison Whampoa in Hongkong mit. Den Börsengang beraten außer den internationalen Investmentbanken Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Merrill Lynch und Morgan Stanley mit Banca IMI und Banca Intesa auch zwei italienische Banken.
3 hat bereits angekündigt, nach dem italienischen IPO auch die britische Tochter an die Börse zu bringen. Solche Pläne kommen nicht von ungefähr: Das Unternehmen braucht dringend Geld. Etwa 20 Milliarden Euro hat Hutchison in die Infrastruktur und die Lizenzen für UMTS gesteckt. Das Geld muss wieder rein kommen. „3 muss den Spagat aushalten zwischen einem Geschäftserfolg, der sich in die Länge zieht, und weiter steigenden Kosten für Werbung und Netzbetrieb“, urteilt Roman Friedrich von der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton.
Der Manager: Li Ka-shing, der Chef von Hutchison Whampoa, ist nicht nur in der Telekommunikation tätig. Das Unternehmen des reichsten asiatischen Geschäftsmanns ist der weltweit größte Betreiber von Containerhäfen und führend im Immobilien- und Einzelhandel in Asien. Im vergangenen Jahr erzielte der Mischkonzern einen Umsatz von 22 Milliarden Dollar und einen Reingewinn von zwei Milliarden Dollar.
Die Mobilfunkmarke „3“: Sie ist in zehn Märkten weltweit vertreten. Dazu gehören neben dem Hutchison-Sitz Hongkong die beiden größten Märkte Italien und Großbritannien sowie Irland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Österreich, Israel und Australien. Die Kunden: Nach einem schleppenden Start im Jahr 2000 zählt 3 heute weltweit 9,4 Millionen Nutzer.
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