ZDNet: Aus Nürnberg ist auch zu hören, dass man sich zu sehr von Novell vereinnahmt fühlt. Die Unternehmenskultur von Novell und die von Suse sind beziehungsweise waren sehr unterschiedlich.
Messman: Ich würde sagen, dass jedes Mal, wenn eine kleine Firma von einer großen aufgekauft wird, ergeben sich bürokratische Überhänge… Ihr größtes Problem bestand wohl darin, dass wir klare Anweisungen hatten, wie wir Produkte an den Mann bringen wollen, wie wir Verträge aushandeln, all so was. Bei Suse gab’s das nicht. Es handelte sich um ein Start-up-Unternehmen ohne große Infrastruktur. Ich denke also, dass auch wenn es für sie manchmal beschwerlich war, sie dennoch unser Zeug gebraucht haben. Zudem haben wir wie gesagt ihre R&D-Abteilung eingegliedert. Und natürlich haben sie durch uns plötzlich weltweiten Support für Ihre Produkte bekommen. Das hat sie ein gutes Stück vorwärts gebracht
» Novell hat durch Suse neue DNA erhalten« |
Jack Messman |
ZDNet: Halten Sie den Prozess des Eingliederns von Suse nun für abgeschlossen?
Messman: Es ist noch nicht ganz geschafft. Auf Seiten der R&D-Abteilung wurde das ziemlich schnell durchgeführt, aber bei der Verschmelzung der beiden Verkaufsabteilungen gibt es noch etwas zu tun. Ron Hovsepian hat bereits vor zwei Jahren die Sales-Abteilung in den USA neu strukturiert, das gilt es jetzt auch in Europa zu tun.
Hovsepian: Ich will Jack beipflichten: Das ist alles normal, wenn eine große Firma eine kleine übernimmt. Manchmal ist das für einzelne Mitarbeiter schmerzhaft, aber andernfalls hätten wir beispielsweise nicht diese Marktanteile, wie wir sie gerade in China finden. Unser Führungsteam in Europa um Volker Smid macht mich sehr zuversichtlich, dass alles gut wird.
Messman: Ich denke, durch die Übernahme von Suse hat unser Unternehmen neue DNA bekommen. Vorher waren wir fokussiert auf das Network Operating System – mit Suse kamen neue Perspektiven in die Firma. Die Übernahme war sehr belebend für uns.
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